Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost
In Höxter blüht es weiter
Was Zwiebelpflanzen können, zeigt sich aktuell im Huxarium-gartenpark Höxter. Dort lockt im Frühling die spektakuläre Geophyten-blüte. Wie im vergangenen Jahr zur Landesgartenschau recken sich unzählige Tulpen-kelche zur Sonne.
Der Höxteraner Park, den 2023 mehr als 620.000 Besucher erkundeten, wurde fast vollständig erhalten und in Huxarium umbenannt. Besonders der Remtergarten am Schloss Corvey erinnert an den berühmten Keukenhof: Die Blütenblätter der Tulpen sind spitz, gefranst, gestreift, mehrfarbig, gefüllt.
Hier können HuxariumBesucher unter seltenen Gehölzen wie dem Taschentuch- oder Blauglockenbaum entspannen und die Kulisse des fürstlichen Barockschlosses genießen – im Lenz umrahmt von stattlichen Hyazinthen. Über der Tulpenpracht mitten im Weserbergland thront das 1.200-jährige Westwerk aus karolingischer Zeit. Sehr eindrucksvoll: Zu Füßen des Welterbes sind 31.000 Tulpen in 87 verschiedenen Farben und Sorten gepflanzt worden. Dazukommennoch etwa 20.000 weitere Frühblüher in einersenkenahder hohen Klostermauer– das ist die sogenannte Geophytenwiese, auf der es aktuell ein buntes Narzissen-meer zu bestaunen gibt.
In wenigen Wochen werden dann Hasenglöckchen und blaue und weiße Prärielilien optisch das Zepter übernehmen – eher ungewöhnliche Hyazinthengewächse abseits des Gartencenter-mainstreams. Die Prärielilie (Camassia) ist eigentlich in Nordamerika beheimatet. Sie überzeugt mit zarten, traubenartigen Blüten. Aufgrund ihrer aufrechten, hohen Wuchsform eignet sie sich hervorragend für Staudenbeete. Ebenso filigran verschönern Hasenglöckchen den Garten. Die zierliche Zwiebelpflanze gedeiht auch in schattigen Lagen.
Weit verbreitet und allseits bekannt sind dagegen Muscari (Traubenhyazinthen), die in Höxter wie ein blaues Band das Weserufer säumen. Ebenfalls blau bis lila changieren dann im Mai dieallium-bälle, dieimremtergarten und auch an der Weserscholle hoch über dem Fluss neue Hingucker im einstigen Gartenschau-park sind. Im Huxarium werden unzählige Sorten präsentiert.
Später im Jahr entfalten Rosen und Stauden im Garten hinter dem berühmten Schloss ihre üppige Schönheit und paaren sich mit Gemüsebeeten, dievonder Entwicklungdesnutzgartensim Laufe der Jahrhunderte erzählen. Es gibt auch essbare Blüten, die im Küchensaum zu finden sind, und im Apothekergarten offenbart sich die Heilkunst der Mönche. Die floralen Highlights reichen bis in den Herbst: Nachdenstolzen Lilien übernehmen im Spätsommer die Dahlien die Regie – ihre Blüte war zur Landesgartenschau schon eine Schau und bleibt es auch im schönen neuen Park.
Nebenan Archäologiepark kann man in einer magerenblühwiesevirtuelleine versunkene Mittelstadt erkunden. Im Imker-garten lernen Besucher, welche Pflanzen Bienen lieben und entdecken im NaturgartenForum heimische Stauden, die zugleich schön sind und Insekten Nahrung bieten.
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