Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost
Millionenschaden nach massivem Brand in der Abstellkammer
Die enorme Hitze- und Brandentwicklung in dem offenen Gebäude macht die Situation im Haus äußerst gefährlich. Eine 92-jährige Bewohnerin rettet sich vorbildlich über die Außentreppe.
Senne. Dramatische Momente am Dienstag in einem Wohnhausinsenne. Kurznach 9.10 Uhr hört die 92-jährige Bewohnerin im oberen Stock einen Knall im Erdgeschoss ihres Wohnhauses. Als sie auch noch Brandgeruch wahrnimmt, reagiert sie sofort. „Geistesgegenwärtig hat sich die Dame sofort über eine Außenwendeltreppe aus dem 1. Obergeschoss in Sicherheit gebracht“, berichtet Feuerwehreinsatzleiter Thomas Epp nachdemeinsatz ineinemgroßen Wohnhaus am Klaberkampweg.
Der Sachschaden ist aber immens. Die Feuerwehr geht von einer mindestens hohen sechsstelligen, wenn nicht sogar siebenstelligen Schadenssumme aus.
Die ältere Dame, die zum Zeitpunkt des Ausbruchs allein im Haus war, wurde umgehend nach Eintreffen der Retter in Empfang genommen und auf eine mögliche Rauchvergiftung überprüft. Sie konnte aber abgesehen von dem Schreck unversehrt und gesund wieder entlassen werden. „Letztlich auch, weil sie sich vorbildlich verhalten hat“, betont Epp.
Denn dass die Situation äußerst brenzlig war, das bestätigt der Einsatzleiter mehrfach. „Schon bei der Anfahrt haben wir große Flammen und viel Rauch aus dem Fenster sehen können.“Bei der Brandbekämpfung stellt sich dann heraus, dass das Feuer in einer Abstellkammer ausgebrochen war. Durch die offene Bauweise des Ein-familienhauses entwickelt das Feuer eine enorme Thermik. Als die Fensterscheiben der Abstellkammer durch die massive Hitze zerspringen, haben sich die Flammen längst einen Weg ins Innere des Hauses gesucht. Regale brennen lichterloh, unter der herabfallenden Rigips-verkleidung der Decke bietet die in den 70er Jahren übliche Strohschicht neue Nahrung für die hungrigen Flammen. „Das Feuer hat sich rasend schnell ausgebreitet. Obwohl wir sehr schnell vor Ort waren, ist das gesamtewohnhausnichtmehr bewohnbar“, sagt Epp.
Den Brandbekämpfern, die mit drei Trupps unter Atemschutz in das Haus vordringen, gelingt es verhältnismäßig schnell, das Feuer zu löschen. „Zum Glück hatte sich noch kein zweiter Brandherd im Obergeschoss gebildet.“Durch die enorme Thermik in dem offen gestalteten Haus seien Brandgase und der dichte Rauch aber in fast alle Räume vorgedrungen. „Der Schaden ist immens.“
Eine offensichtliche Ursache für das zerstörerische Feuer (Elektrogeräte, Akkus oder reagierende Putzmittel) ließ sich nach Angaben des Feuerwehreinsatzleiters nicht mehr feststellen. Die in der Kammer gelagerten Gegenstände und Geräte seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Die Kripo wird sich am Mittwoch am Brandort auf die Suche nach einer Erklärung machen.
Die plötzlich obdachlose, vierköpfige Familie muss sich nun bis auf Weiteres eine andere Bleibe suchen. Thomas Epp betont trotzdem: „Bei allem Schaden spreche ich hier trotzdem von Glück im Unglück. Es ist niemand zu Schaden gekommen.“
Im Einsatz waren 30 Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr (Wache Süd) sowie der Löschabteilungen Senne und Sennestadt.