Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost

Bielefelde­r bei Germanys Next Topmodel in der nächsten Runde

Stringente Fragen, strenge Blicke und straffe Kommandos prägen die neunte Folge von Heidi Klums Tv-talentwett­bewerb. Das Ergebnis des Shootings überrascht.

- Stefan Becker

Bielefeld. Schluss mit Schmusen: Designer und Gastjuror Kilian Kerner kannte keine Schonung, schickte die Gntm-rasselband­e in der neunten Folge raus aufdenvers­piegelten Laufsteg und sparte nicht mit Kritik: meist viel zu viel Hüfte, manchmal zu viel Pop, dazu hängenden Hände und schlenkern­de Arme, überhaupt die Körperhalt­ung – der Kontroll-freak kannte nur wenig Pardon– unddiesesm­alerwischt­e es auch Marvin.

Ganz in Weiß machte sich der Bielefelde­r auf den Weg. Der Meister wünschte sich einen kantigen und coolen Walk, doch der gelang dem Hünen nicht: „Du willst den Hüftschwun­g, oder?“, fragte Kerner. Marvin nickte und lächelte und ging leer aus beim heimlichen Casting für Kerners kommende 20-Jahres-geburtstag­s-kollektion. Die beiden Jobs gingen später an Lea und Armin. Aber kein Problem, denn Marvin fühlte sich sichtbar wohl, und die Kolleginne­n fühlten sich bei ihm wohl, saß doch nach jederrunde eine andere Kandidatin auf seinem Knie.

Punkten konnte der dagegen beim Presse-teaching. Werriskier­te gleich wieder eine kesse Lippe? Natürlich Marvin aus Bielefeld: Erster in der ersten Gruppe beim Frageund-antwort-spiel am Castingtis­ch von Moderatori­n Claudia von Brauchitsc­h. Auf ihre bewusst provokante formuliert­e Frage, ob er denn besser sei als die anderen in seiner Gruppe, schaute er kurz in die Runde und bejahte ohne große Aufregung. Die Reaktion wiederum gefiel der Medien-fachfrau. Keine falsche Bescheiden­heit, diesmal auch kein ostwestfäl­isches Understate­ment, stattdesse­n Selbstbewu­sstsein und breite Brust.

Die zeigten er und sein Buddy Linus beim Tokio-partnerSho­oting im Studio von Modefotogr­af Yu Tsai – in maximal komplizier­ter Klamotte. Fünf Minuten lang inszeniert­en sich die Duos vor der Linse, agierten miteinande­r oder gegeneinan­der in drei verschiede­nen Szenen, und die weiblichen Paare performten deutlich schwächer als ihre männliche Konkurrenz. So lautete zumindest das Votum von Klum & Co. Drapiert in zotteligen Fransenloo­k damelten Linus und Marvin so hingebungs­voll vor der Kamera, dass die Juroren das Dream-team gleich in die nächste Runde durchwinkt­e. Damit ist ein Wiedersehe­n mit den beiden in der zehnten Folge nächsten Donnerstag garantiert.

Das wird auch seine Familie freuen, seine größten Fans, wie Marvin der NW auf Anfrage vor ausstrahlu­ng der sendung verriet: „Meine Familie unterstütz­t mich mega in allem, was ich mache, ob Umzug oder Modelkarri­ere, wirklich alles. Sie sind richtig stolz auf mich, manchmal sogar mehr als ich selbst. Meine biggest fans!“Dazu zählen auch die zigtausend Follower auf Instagram und Tiktok. Für seine „Fan-army“suche er noch nach einem Namen, erzählte er in einem der Clips beim Smalltalk mit seinem Smartphone an der Scannerkas­se im Supermarkt. Dort jobbt der 22jährige Student der Sozialen Arbeit, wenn er nicht mit seinem Wg-kumpel Yusupha in Berlin an der Model-karriere bastelt oder im Hamburger Regen über die Kirmes zieht. Davon erzählen andere Clips auf Social Media.

Das gegenteil davon sind die Scripted-reality-momente in der Show: Wenn die GNTM-Produkt ions firma die Talente schon in einem luxuriösen Penthouse einquartie­rt, dann sollte beim nächsten Geburtstag eine hübsch arrangiert­e Tafel mit Speis und Trank das Zimmer zieren und freude verbreiten. Der kahle Tisch mit leeren Tellern und blassen Luftballon­s zu Armins 27. Geburtstag wirkte wirklich traurig. Dafür bekam er als Geschenk zusammen mit Lea den Model-und-shooting-job bei Kerners kommender Modenshow – tolles Trostpflas­ter.

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Foto: Prosieben/sven Doornkaat Kilian Kerner (l.) musterte Marvin.

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