Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost

Gegen Fernbusbah­nhof am Hauptbahnh­of

„Bielefeld pro Nahverkehr“lehnt neue Pläne ab.

-

Christoph Birnstein, Vorsitzend­er des Vereins „Bielefeld pro Nahverkehr“, versteht die Welt nicht mehr. Habe man sich nach langjährig­er Diskussion auf den Standort des Internatio­nalen Fernbusbah­nhofs am Bahnhof Brackwede verständig­t, schlage jetzt – fast wie aus heiterem Himmel – die Verwaltung die Verlegung des Busbahnhof­s an die Joseph-massolle-straße hinter dem Hauptbahnh­of vor.

Das Argument, den Platz hinter dem Hauptbahnh­of zu nutzen, weil die Bahn nicht konkretisi­ert, ob und wann sie eine Gleiserwei­terung des Hauptbahnh­ofs plant, ist aus Sicht von Christoph Birnstein „sehr fragwürdig“. Bedeute es doch, dass ein erneuter Umzug des Fernbusbah­nhofs anfalle, wenn die Bahn ihren Hauptbahnh­of erweitern wolle. „Langfristi­ge, verlässlic­he Verkehrspl­anung sieht anders aus. Ferner entfallend­ann auch die Stellplätz­e für Busse bei Schienener­satzverkeh­ren.“

Es werde durch das vermehrte Verkehrsau­fkommen eine gefährlich­e Gemengelag­e erzeugt. An- und abfahrende große Busse, Be- und Entladen der Fernbusse auch zur Fahrbahnse­ite hin, wodanndie Fahrgäste auf der Jagd nach ihrem Koffer auf der Fahrbahn herumlaufe­n. Ein- und ausfahrend­er Pkw-verkehr beim Parkhaus und dazwischen sollen sich dann auch noch Radfahrend­e unversehrt bewegen können.

„Warum muss eine Mobilitäts­station weichen, damit eine andere Mobilitäts­station entstehen kann?“, fragt sich Birnstein. „Hier rächt sich, dass die Stadt Bielefeld sich nicht die Fläche neben dem Bahnhof Brackwede gesichert hat, wo heute die Großgarage­n stehen.“Stellplätz­e für Fahrräder sowie eine Fahrradsta­tion vorzusehen und den Verleih von Rädern sowie E-skootern zu planen, ist in Anbetracht einer unfallträc­htigen Gleisqueru­ng unlogisch. War doch in den vergangene­n Monaten wiederholt in der Presse zu lesen, wie gefährlich die breiten Rillen des Anschlussg­leises sind, welches dort schräg über die Straße führt.

„Bielefeld pro Nahverkehr“fordert, die Standortdi­skussion zu beenden und sich auf den Ausbau des Standorts Brackwede zu konzentrie­ren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany