Leon Harthwinkt neue Wm-chance

Boxen: Dopingproben von Wm-gegner Tischtschenko offenbar positiv.

Bielefeld. Leon Harths Gegner im Kampf um die Weltmeisterschaft im neu gegründeten Bridgerweight (bis 101,6 kg) war im Dezember 2023 allem Anschein nach gedopt. Cemre Evcimen aus dem Team des Bielefelder Profiboxers Leon Harth hat ein Schreiben des „Middle East Professional Boxing“-verbandes (MEPB) aus Dubai an den Sieger des Wm-kampfes Jewgeny Tischtschenko vorliegen.

Darin wird dem Russen mitgeteilt, dass sowohl A- als auch B-dopingprobe verbotene Substanzen im Urin aufweisen. Das Schreiben, datiert vom 5. April, sollte in Kopie auch an den Weltverband Word Boxing Association (WBA) gegangen sein, der den Kampf am 9. Dezember in der Agenda-arena in Dubai ausgerichtet hatte. Tischtschenko hatteleonharthdurchk.o. besiegt und Wochen später eine Anfrage bezüglich eines Rückkampfes abgelehnt. „Wir hatten dann davon gehört, dass Tischtschenko gedopt gewesen sein soll und haben Nachforschungen angestellt“, sagt Cemre Evcimen. Der Verband WBA habe sie auf Nachfrage mehrfach vertröstet. Nachdem sie keine Reaktion bekommen hatten, reagierte das Team Harth.

„Wir haben dann das Labor in Dubai kontaktiert und jetzt das Schreiben vorliegen“, sagt Evcimen. Das anerkannte Internetportal boxrec.com hat den Wm-kampf mittlerweile als „Non-contest“gekennzeichnet. Die WBA führt auf ihrer Internetseite noch immer Jewgeny Tischtschenko als Weltmeister. Das Team des Bielefelder Profiboxers Leon Harth erwartet jetzt eine Reaktion auf die Veröffentlichung des positiven DopingTests auch vonder WBA. Cemre Evcimen geht davon aus, dass „Leon eine neue WMChance bekommen muss“. Gegen wen, wo und wie schnell eine neue Weltmeisterschaft organisiert werden kann, hängt in erster Line von der WBA ab. Laut WBARangliste ist der Chinese Zhaoxin Zhang erster Herausforderer und wäre damit möglicher Gegner von Leon Harth.

Der Bielefelder hat unterdessen Kontakt zu Thomas Pütz, dem Präsidenten des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB) aufgenommen. „Er hat zu mir gesagt, dass ich ein Recht auf einen Titelkampf habe“, sagt Harth. Eventuell könne man versuchen, den Kampf nach Deutschland zu holen, meint Harth. Nach einer längeren Erholungsphase hat der heimische Profi das Training wieder aufgenommen.

Foto: Cemre Evcimen Face-to-face der Wm-kämpfer: Jewgeni Tischtschenko (l.) und der Bielefelder Profi Leon Harth nach dem Wiegen in Dubai. Jetzt stellte sich heraus, dass Tischtschenko offenbar gedopt war.