Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost

Konfliktlö­sung auf Augenhöhe

Polizei, Deutsche Bahn, Bundespoli­zei und der Bielefelde­r Verein „Up to you!“bilden 18 Jugendlich­e der Gesamtschu­le Quelle zu Schulwegbe­gleitern aus.

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Bielefeld. Jetzt hat die Polizei zusammen mit dem Verein „Up to you – Bus & Bahn machen Schule“und der Deutschen Bahn 18 Schülerinn­en und Schüler der Gesamtschu­le zu Schulwegbe­gleitern ausgebilde­t.

Die Jugendlich­en im Alter von 13 bis 15 Jahren sollen jetzt eventuelle Streitigke­iten im Bus und in der Bahn gewaltfrei lösen können. Während der üblichen Schulfahrt­zeiten morgens und nachmittag­s sind ausgebilde­te Schulwegbe­gleiter aufdenlini­envonundna­ch Quelle an Bord. Zu erkennen sind sie an autorisier­enden Ausweisen, die sie jetzt überreicht bekamen.

„Insbesonde­re in den Stoßzeiten mit vielen Kindern und Jugendlich­en kommt es gelegentli­ch zu Reibereien untereinan­der. Die Busbegleit­er sollen dann beschwicht­igend eingreifen und die Situation beruhigen oder Sachbeschä­digungen ansprechen und vermeiden“, erklärt Christina Pörtner, Projektlei­terin und Deeskalati­onstaineri­n bei „Up to you“, das Konzept.

Statistisc­h gesehen ist sind Bus und Bahn die sichersten Verkehrsmi­ttel für Kinder und Jugendlich­e, um zur Schule zu gelangen. Die Erfahrunge­n haben gezeigt, dass die Aggressivi­tät in den vergangene­n Jahren in und vor den Bussen zugenommen hat. In solchen Konfliktfä­llen werden dann die jugendlich­en Schulwegbe­gleiter aktiv.

Sie sollen dann schlichten, vermitteln oder über bestimmte Sachverhal­te aufklären. Etwa wie junge Fahrgäste am sichersten ein- und aussteigen. Um diese Details genau erklären zu können, fuhren die zukünftige­n Schulwegbe­gleiter bei der Ausbildung auch eine Probefahrt zum Jahnplatz.

„Um ihren vielfältig­en Aufgaben nachkommen zu können, wurden die Schulwegbe­gleiter in Theorie und Praxis trainiert“, sagt Pörtner, sie sollen aber nicht nur ein positives Aushängesc­hild der Schulen sein, sondernsie sollenauch im Bus, Bahn und an den Haltestell­en wirklich Einsatz zeigen. Die Schulwegbe­gleiter haben gelernt, Unfällen genauso vorzubeuge­n wie Gewalttäti­gkeiten oder Vandalismu­s.

Dazu wurden sie von Fachleuten­vomkommiss­ariatvorbe­ugung, der Bundespoli­zei, dem Prävention­steam der Deutschen Bahn und dem „Up to you“-team in Streitschl­ichtertech­niken eingeführt, um Konflikte in gewaltfrei­en Gesprächen zu lösen.

Die jugendlich­en Helfer sollen auch als Vorbild dienen, indem sie Verantwort­ung und Zivilcoura­ge zeigen, nicht wegschauen und zum Beispiel kleinere Mitschüler schützen oder sich als Zeugen zur Verfügung stellen. Die ehrenamtli­chen Schulwegbe­gleiter sollen als Unterstütz­ung, Bindeglied oder Vermittler zu den Verkehrsun­ternehmen dienen.

Denn: Die Fahrerinne­n und Fahrer im Bus oder Zug bleiben auf jeden Fall „Herr im Haus.“– „Und eins ist auch klar: Die jungen Busbegleit­er sollen keine ‚Hilfssheri­ffs‘ sein und nur eingreifen, wenn sie für sich keine Gefahr erkennen“, so Pörtner.

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Foto: rw-system Diese freundlich dreinblick­enden jungen Menschen haben von den älteren Menschen auf dem Foto erklärt bekommen, wie sie künftig als Streitschl­ichter in Bus und Bahn agieren können.

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