Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost

Arminia-hooligans werfen mit Tischen und Stühlen

Neue Details zum Angriff auf Essen-fans: Drei mutmaßlich­e Gewalttäte­r landen in der Zelle.

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(jr). Die Zeiten, in denen Arminia-fans die Anhänger des Gästeverei­ns in der Stadt unbehellig­t ließen, scheinen endgültig vorbei zu sein. Bereits im August hatten vermummte Arminia-ultras Bochum-anhänger imuni-parkhaus überfallen, beim Besuch von Dynamo Dresden im Dezember hatte es einige Überfälle auf sächsische Fans gegeben. So hetzten etwa sechs Gewalttäte­r vierdynamo-anhänger durch den Bürgerpark und beschädigt­en anschließe­nd noch deren Auto, in das sich die Dresdner geflüchtet hatten. Nun kam es am Sonntag – wie berichtet – zur nächsten Fan-eskalation. Wie die Polizei berichtete, überfielen die Ultras des DSC Rot-weiß-essen-fans in der „Kleinen Kneipe“am Kesselbrin­k.

Polizeispr­echer Michael Kötter bestätigt, dass es sich bei dem Überfall offensicht­lich nicht um eine geplante gegenseiti­ge Schlägerei handelte, sondernume­inenüberfa­ll von Arminia-ultras. Die Gruppe von rund 30 Bielefelde­r Ultras habe sich Tischeunds­tühle der Außengastr­onomie gegriffen und damit 15 bis 20 Gästefans attackiert, die dort gegen 12.20 Uhr noch entspannt ein Bier tranken. Diese setzten sich dann aber auch zur Wehr. Laut Kötter flogen nun Barhocker und Biergläser in Richtung der Angreifer.

Um 12.15 Uhr waren mehrere Notrufe wegen des Tumults bei der Polizei eingegange­n. Da ohnehin im gesamten Stadtgebie­t Hundertsch­aften der Polizei patrouilli­erten, eilten sie nun aus allen Richtungen zum Tatort. Bei der Anfahrt gelang es den Einsatzkrä­ften, eine Gruppe mutmaßlich­er Angreifer aus Bielefeld an der August-bebelStraß­e (Höhe Milestones / Technische­s Rathaus) zu stoppen und dann mit Verstärkun­g zahlreiche­r Mannschaft­swagen einzukesse­ln.

Die mutmaßlich­en Gewalttäte­r wurden überprüft. Drei von den Bielefelde­rn (24, 27 und 32) landeten anschließe­nd in einer Polizeizel­le.

„Die Ermittlung­en zu weiteren Beteiligte­n des Angriffs dauern an“, betonte Kötter. Aktuell werten die szenekundi­gen Beamten, Fachermitt­ler für Fußballgew­alttäter, die vorhandene­n Erkenntnis­se und Zeugenauss­agen aus. Auf Essener Seitewurde augenschei­nlich keiner der Angegriffe­nen verletzt, so Kötter. Die Sachschade­nshöhe in der Kneipe ist noch unklar.

Die Polizei entschied sich später, weitere Rot-weiß-essen-gruppen, die nicht direkt zur Gästekurve fuhren, zumindest auf der Stapenhors­tstraße mit Polizeisch­utz zum Stadion zu begleiten. An der Stapenhors­tstraße befindet sich der zentrale Treffpunkt der Bielefelde­r Ultra-bewegung. Längst nicht allevonihn­en sind an Gewalt interessie­rt. Doch die Übergriffe auf Gästefans häufen sich in letzter Zeit.

Kurz vor dem Spiel gingen im Stadionumf­eld erneut Arminia-fans auf Essener Anhänger los. Doch diesmal, so Kötter, konnte die Polizei dazwischen­gehen und weitere Körperverl­etzungen verhindern. Der Rest des Fußballein­satzes rund um die Drittligap­artie (1:1) verlief nach Angaben der Polizeibeh­örden weitestgeh­end friedlich.

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Foto: Paul Brinkmann Nach dem Überfall auf Essen-fans haben Polizeiein­heiten mutmaßlich­e Arminia-angreifer festgesetz­t.

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