Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost
Zverev wütet bei sieben Grad und Nieselregen
Das Aus in München bei widrigen Bedingungen führt zu Verbalattacken gegen den Schiedsrichter.
(sid). Alexander Zverev versuchte alles. Er ging ans Netz, schlug von unten auf, legte sich vor lauter Frust mit dem Schiedsrichter an – doch gegen alle Widrigkeiten und einen selbstbewussten Kontrahenten fand er keine Lösung. Bei nasskalter Witterung scheiterte der an Nummer eins gesetzte Hamburger mit einem 4:6, 4:6 schon im Viertelfinale des Atp-turniers in München am Chilenen Cristian Garin. Vor allem im zweiten Satz ließ Zverev seinemärger freien Lauf und ließ ihn dabei an Schiedsrichter Richard Haigh aus. „Es regnet seit drei Stunden ununterbrochen. Und es wird keine Sekunde darüber nachgedacht, hier zu unterbrechen“, zeterte er. Beim Stand von 2:4 legte der Olympiasieger nach: „Ich schenke die nächsten zwei Spiele ab, und dann bin ich fertig hier. Das ist wirklich lächerlich. Ich rutsche bei jedem Schritt, den ich mache.“
Zverev war bei sieben Grad, Wind und Nieselregen schnell einembreakimersten Satz hinterhergelaufen und sah selten Land gegen den selbstbewussten Garin. Der Chilene, nur noch die Nummer 106 der Weltrangliste, spielte weitgehend fehlerfrei, immer wieder störte er mit variablen Schlägen den Rhythmus des Weltranglistenfünften. Nach einem Break von Garin zum 4:2 im zweiten Satz war dann nach genau zwei Stunden Schluss.
Zverev winkte noch einmal kurz dem Publikum zu und ging dann zügig vom unwirtlichen Centre Court. Auf den ersten Turniersieg in diesem Jahr muss er weiter warten. In den beiden vergangenen Jahren war er schon im Achtelfinale der BMW Open gescheitert. In der kommenden Woche spielt Zverev das Masters in Madrid. Dort soll es wärmer sein – und trocken.