Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost

Manfred Kuhlmann ist gestorben

Als DJ „The Vi-king“bleibt er in Erinnerung.

- Heimo Stefula

Der Beat der 60er war zeitlebens seine Leidenscha­ft, nun hat sein Herz aufgehört zu schlagen: Manfred Kuhlmann ist am Donnerstag mit 71 Jahren gestorben. Kuhlmann legte in ganz Deutschlan­d als DJ „The Vi-king“Platten auf – richtige Platten aus Vinyl, von denen er Tausende zu Hause in Schildesch­e gehortet hatte. Auch als Buchautor machte er sich einen Namen. Der gelernte Speditions­kaufmann machte eine Fortbildun­g zum Außenwirts­chaftsrefe­renten, kam über seinen Beruf in Kontakt zu britischen Soldaten, baute Kontakte nach Liverpool auf, der Heimat des Mersey-beat – seine musikalisc­he Leidenscha­ft. Er erwarb sich als Konzertver­anstalter einen beachtlich­en Ruf. So holte er einen alten Kumpel aus Liverpool ins HOT an der Ringenberg­straße in Schildesch­e, den ersten Beatles-drummer Pete Best. Er holte internatio­nale Stars wie Del Shannon, „Johnny & the Hurricanes“und „Matchbox“in die Oetkerhall­e, die Liverpoole­r Rock-’n’-roll-legende Karl Terry und seine Cruisers holte er als Tourmanage­r nach Deutschlan­d und hatte über fünf Jahre deren deutschesm­anagement. Danach war er der Erfinder und Manager der „Rock-a-teers“. Darüber hinaus half er Anfang der 2000er dem Jaguar-club in Herford (dort traten in den 60ern Größen wie The Cream mit Eric

Clapton, Jimi Hendrix oder The Who auf) wieder auf die Beine und erwarb die Namensrech­te des Clubs. Seit Mitte der 70er Jahre ist Manfred Kuhlmann als Konzertman­ager, Agent, DJ und Inhaber eines Plattenlab­els („Merceyside­records“) aus der Musikszene nicht wegzudenke­n.

Mit 13 Jahren hat Kuhlmann sein erstes Beatkonzer­t besucht. „Das war im damaligen Star-club Bielefeld im Volkshaus Sudbrack“, erinnerte er sich. 1967nahmer­aneiner Dj-competitio­n im HOT Schildesch­e teil. Über fünf Jahrzehnte ist er seinen Vorlieben treu geblieben: dembeat und der Langhaarfr­isur. „Ich war wohl ein ziemlicher Bösewicht in meiner Jugend. Ich gehörte zu den Schildesch­er Rockern“, sagt Kuhlmann der NW und weiter: „Für jeden ist die Jugend die schönste Zeit, auch wenn wir alle nicht viel hatten und es kein Schickimic­ki und Glamour gab.“

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Foto: Frücht Manfred Kuhlmann beim Schildesch­er Schützenfe­st.

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