Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost
Die Wüste begrünenmit Geld aus Eckardtsheim
Der Erlös des Weihnachtsmarktes ist überraschend – nach drei Jahren Pause.
Was für ein Erfolg: Bei seinem Neustart nach dreijähriger Pause war der Eckardtsheimer Weihnachtsmarkt gleich wieder ein Publikumsmagnet und konnte mit rund 300 Ehrenamtlichen einen Erlös von 23.000 Euro für den Verein „Wodaabe – Friends“erwirtschaften.
Im Januar gab es auch wieder eine Party für alle Helfer, doch die Spendenübergabe konnte erst jetzt durchgeführt werden. „Wir sind überglücklich, dass eine so hohe Summe zusammengekommen ist, damit hätten wir nicht gerechnet“, berichtete Renate MunzBecker vom Verein „Wodaabe-friends“, die Frau des langjährigen Pfarrers in Eckardtsheim, Berthold Becker.
Mit dem Geld werde ein Brunnenbau für das Volk der Wodaabe im Niger ermöglicht, zugleich soll die Wüste begrünt werden, so dass die
Wodaabe Gemüse und Hirse anbauen können.
„Bis vor zwei Generationen waren sie Nomaden, jetzt sind sie sesshaft aufgrund politischer Bedingungen, aber ohne traditionelle Fertigkeiten“, berichtet die Kassiererin des Vereins Annamaria Ladik. Eine junge Bielefelderin hatte in Marseille den Vorsteher des Dorfes Aloua, Maigairi, kennengelernt, der in Frankreich als Schmuckverkäufer arbeitete und ihr von seinem Volk erzählte.
2019 wurde der Verein gegründet, der die „Sicherung der Wasserversorgung und den Erhalt des kulturellen Erbes der Wodaabe im Niger“zum Ziel hat. Er steht in direktem Kontakt zu den Menschen in dem Wüstendorf.
Für Wasser müssen die Dorfbewohner „zehn Kilometer laufen, der Brunnen ist ein wahrer Segen“, sagte Ladik und beteuerte:„wirsind sehr dankbar für die Spende.“