Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost
Kilometerweise Highlights Die ostkanadische Provinz Quebec hat sich ihren ganz eigenen Charme bewahrt. Die Region lässt sich hervorragend auf den Touristikrouten entdecken. Wir stellen fünf empfehlenswerte vor
Auf speziellen Touristikrouten, die durch Quebec führen, können Reisende die französischsprachige Region kennenlernen. Die Panoramastraßen sind gut ausgeschildert – man erkennt sie oft an einem blauen Verkehrsschild. Eine Auswahl. Königsroute:
Zwischen den Metropolen Die Königsroute (Chemin du Roy) verbindet die beiden größten Städte der Provinz miteinander: Montreal und Quebec City. Sie hat eine lange Geschichte: Bereits 1737 wurde behördlich angeordnet, eine königliche Straße zu bauen, die die beiden größten Siedlungen in Neufrankreich verbinden sollte. Gründe für einen Stopp gibt es auf der 280 Kilometer langen Strecke viele. So lohnt sich etwa eine Stippvisite in Repentigny und Trois- Rivières. Doch die Höhepunkte der Königsroute liegen unbestritten am Ausgangs- und am Endpunkt – je nach Richtung in Quebec City und Montreal. Die mehr als 400 Jahre alte Stadt Quebec City gehört mit ihrer Stadtmauer, der Zitadelle und dem berühmten Fairmont Le Château Frontenac zum Unesco-welterbe. Die Altstadt von Montreal und das Hafenviertel mit seinen engen, kopfsteingepflasterten Gassen erinnern an das alte Paris.
Fjordroute: Grandiose Aussichten garantiert
Die Fjordroute (Route du Fjord) führt um den 105 Kilometer langen Saguenay-fjord. Er ist teilweise umgeben von schroffen, rund 300 Meter hohen Klippen. Die Quebecer lieben das Gewässer als Segelund Baderevier mit schönen Stränden wie etwa der drei Kilometer langen, feinsandigen Plage Belley am Nordostufer. Die 235 Kilometer lange Fjordroute schlängelt sich an den Uferseiten entlang. Auf der Strecke bieten sich viele Panoramaaussichten, und es sind einige malerische Ortschaften zu sehen. L’anse-saint-jean mit seinen kleinen historischen Häusern zählt zu den schönsten Dörfern der Provinz. Am besten lässt sich der Fjord per Kajak erkunden. Dabei begegnet man oft Robben. Außerdem ist am Saguenay-fjord bei Tadoussac ganzjährig eine Population Belugas anzutreffen.
Walroute:
Die Fluke im Visier
In Quebec können Tierfreude auch eine 940 Kilometer lange Walroute (Route des Baleines) fahren, die in Tadoussac am Saguenay-fjord beginnt. Endlose Strände, schroffe Steilküsten, weiße Leuchttürme und bizarre Schiffswracks säumen die Strecke, die in Natasquan endet, etwa 980 Kilometer von der Stadt Quebec entfernt. Unterwegs gibt es einige Gelegenheiten, 13 Walarten zu entdecken – vor allem in der Flussmündung und dem Sankt-lorenzGolf zeigen sich die Säuger. Die Tiere können von einem Schiff, einem Seekajak oder vom Ufer aus beobachtet werden. Zwerg-, Finn- und Buckelwale tauchen auf, ebenso Blauwale und Belugas, mit viel Glück sogar Nordkaper, von denen es nur noch wenige auf der Welt gibt. Der eindrucksvollste Besucher aber ist der Große Blauwal.
Leuchtturmroute: 43 Highlights an der Strecke
Leuchttürme prägen in Quebec viele Küstenlandschaften. Einige Bauwerke haben eine besondere Historie, andere eine einzigartige Architektur. Auf der Leuchtturmroute (Route des Phares) sorgen 43 Türme für Abwechslung. Einige davon wurden zu Unterkünften umgebaut, andere zu Museen oder Restaurants. Der Leuchtturm von Pot à l’eau-de-vie auf Brandy Pot Island etwa ist heute ein Gasthaus, in dem man direkt am Sankt-lorenz-strom speisen kann. Eine bewegende Geschichte hat der Leuchtturm von Pointe-au-père: Er ist Zeuge des tragischen Untergangs der „Empress of Ireland“, bei dem im Mai 1914 1012 Menschen ums Leben gekommen sind. Eine 3-D-show erinnert an die Tragödie. Im Leuchtturm von Pointe-à-la-renommée wurde 1904 Nordamerikas erster Seeradiosender installiert.
Weinroute:
Genusstour auf vier Etappen
Wer in Kanada nach einem feinem Chardonnay, Pino noir oder Riesling sucht, denkt meist erst einmal an Ontario oder British Columbia – die zwei größten Anbauregionen des Landes. Doch auch in Quebec wird hochwertiger Wein angebaut – und zwar in einer ländlich geprägten Region: den Eastern Townships, durch die die Route des Vins, die Weinstraße verläuft. Der beschauliche Landstrich liegt südöstlich von Montreal, zwischen dem Sankt-lorenz-strom und der amerikanischen Grenze. Hier ist es wärmer und sonniger als im Rest der Provinz. Das Mikroklima sorgt für beste Bedingungen für den Wein. Die 165 Kilometer lange Strecke teilt sich in vier Etappen auf, die zu 22 Weingütern führen. Rechts und links der Straßen laden geschnitzte Schilder zur Weinprobe ein. Besonders beliebt ist die Weinstraße während der Traubenlese (Mitte September bis Mitte Oktober).
„Die Königsroute (Chemin du Roy) verbindet die beiden größten Städte der Provinz miteinander: Montreal und
Quebec City.“