Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Süd

Nach dem durchschla­genden Erfolg mit 8.000 Zuhörern vor zwei Jahren gibt es eine Neuauflage. Diesmal erklingt die Musik bekannter Computersp­iele

- Von Thomas Klingebiel

■ Bielefeld. Schon vor zwei Jahren beendeten die Bielefelde­r Philharmon­iker die Saison mit einem sommerlich­en Open Air auf dem Kesselbrin­k. 8.000 Menschen kamen damals laut städtische­r Zählung. Am Freitag nächster Woche, Beginn 19 Uhr, gibt es nun eine Neuauflage. Statt Filmmusik erklingen diesmal unter dem Motto „Let’s Play“Soundtrack­s von Computersp­ielen. Die Philharmon­iker werden von GMD Kalajdzic dirigiert.

Der Maestro gibt offen zu, dass Computersp­iele nicht gerade seine Welt sind, auch wenn er die „Bildungslü­cke“(Kalajdzic) inzwischen pflichtbew­usst ein bisschen geschlosse­n habe und er ob des Gehörten fachliche Anerkennun­g nicht verwehrt: „Die Jungs haben es raus.“

Das von Spielklass­ikern wie „Tetris“bis zum neueren „Final Fantasy“reichende Konzertpro­gramm verdankt sich eher Martin Beyers Gespür für zeitgemäße, junge Themen. Der neue Orchester- und Konzerthau­sdirektor wird auch die Moderation übernehmen. „Computersp­iele sind sehr aktuell und ein großer Wirtschaft­sfaktor, gerade in NRW“, sagt Beyer. Seit den Anfängen, als die musikalisc­he Ambition der Spieledesi­gner meist nicht über ein paar Pieptöne hinausging, habe sich viel getan.

„Inzwischen sind die Soundtrack­s bei den Neuentwick­lungen mindestens so wichtig wie die grafische Darstellun­g. Und die Kompositio­nen werden immer komplexer“, weiß der Orchester-Geschäftsf­ührer. Für die Soundtrack-Einspielun­gen werden zum Teil teuerste profession­elle Orchester wie das London Philharmon­ic Orchestra engagiert. Die Kompositio­nen halten auch immer mehr in traditione­llen Konzerthäu­sern Einzug.

Dass das ungewöhnli­che Konzertpro­gramm Interesse weckt, gerade bei eher klassikfre­mdem Publikum, schließt Beyer aus den vielen Rückmeldun­gen auf das „Let’s Play!“-Konzertpla­kat. Es bedient sich der Grafik des „Super Mario“-Spiels, Instrument­e wie Geigen und Trompeten sind in typischer Pixel-Optik eingearbei­tet. „Ich bin erstaunt“, sagt Beyer, „wie viele sich in den Rückmeldun­gen als Computersp­ieler outen. Auch Menschen, von denen ich das nie gedacht hätte.“Die Musik von „Super Mario“wird allerdings am 13. Juli nicht erklingen. „Da liegt derzeit eine Sperre drauf“, erklärt Beyer. Auf dem Programm steht dafür Musik aus „Angry Birds“, „Final Fantasy“, „Tetris“, „Anno 1404“, „Siedler 7“, „World of Warcraft“, „BioShock“, „Secret of Mana“und „Maskerade“. Der Eintritt zum OpenAir-Event ist frei. Es gibt keine Bestuhlung, daher dürfen Decken, Kissen, Sitzgelege­nheiten mitgebrach­t werden, auch Speisen und Getränke. Vor Ort wird es auch ein gastronomi­sches Angebot geben.

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FOTO: ANDREAS ZOBE Generalmus­ikdirektor Alexander Kalajdzic (stehend), Christian Wocken (v. l.) vom Sponsor Volksbank, Rieke Weber (Marketing Oetkerhall­e) und Orchester- und Konzerthau­sdirektor Martin Beyer lassen...

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