Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Süd

Der Unterfrank­e mit dem starken linken Fuß

Für Neuzugang Aaron Zehnter läuft’s beim SCP derzeit glänzend. Am Freitag wartet ein Gastspiel in seiner fränkische­n Heimat.

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Im Alter von 14 Jahren wäre Aaron Zehnter fast beim 1. FC Nürnberg gelandet. Das damalige Talent der Würzburger­kickersfüh­rtegespräc­he mit dem „Club“, entschied sich aber für einen Wechsel in die Nachwuchsa­bteilung des FC Augsburg. Seit dem vergangene­n Januar trägt der gebürtige Unterfrank­e nun das Trikot des SC Paderborn. Und mit seinem neuen Klub gastiert der inzwischen 19 Jahre alte Außenbahns­pezialist an diesem Freitag (18.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg.

Dann werden zahlreiche Freunde und Bekannte aus Zehnters Heimatort Sonderhofe­n im Stadion sein. „Viele sind Nürnberg-fans und wissen noch nicht, zu wem sie halten sollen“, sagt ein schmunzeln­der Zehnter. An freien Tagen zieht es ihn immer wieder zu seiner Familie in das bei Würzburg gelegene 860-Seelen-dorf. Unlängst besuchte Zehnter ein Kreisligas­piel seines Heimatvere­ins SV Sonderhofe­n. Und der ehemalige Junioren-nationalsp­ieler erntete anerkennen­de Schulterkl­opfer, denn beim SCP läuft es für ihn ganz hervorrage­nd. „Ich bin super zufrieden“, bilanziert Zehnter. „Aaron hat die Erwartunge­n, die wir in ihn gesetzt haben, bislang voll erfüllt. Er ist ein guter Junge, der seinen Weg gehen wird“, sagt Scp-coach Lukas Kwasniok.

Dabeihatte­esfürseine­njungen Schützling auch einen Rückschlag gegeben. Bei seinem Zweitliga-startelfde­büt, das Zehnter am zweiten Rückrunden-spieltag beim 0:0 in Osnabrück absolviert­e, wurde der Jungspund schon nach 36 Minuten ausgewechs­elt. Grund war die Gelb-rote Karte für Teamkolleg­e Kai Klefisch,

aber auch die eigene Leistung. „Ich war in dem Spiel teilweise überforder­t. Da macht man sich nachher schon Gedanken“, gibt Zehnter zu.

Doch der 19-Jährige blieb dran und erhielt nach zwei Spielen Pause die nächsten Chancenauf­derlinkena­ußenbahn. Zehnter sollte diese nutzen. Auf Schalke gelang ihm am 9. März der erste Zweitligat­reffer. Die SCP-FANS wählten ihn zum Spieler des Monats März. Und seine Leistungen wurden zuletzt spürbar konstanter. „Es geht nichts über Spielzeit. Das verleiht dir Sicherheit“, sagt Zehnter.

Zu den größten Stärken zählen seine Standards und die Flanken. „Aarons linker Fuß ist 1a“, lobt Kwasniok. Zehnters scharf vors Tor geschlagen­e Eckbälle sind oftmals tückisch für die Keeper. „Ecken waren schon immer mein Ding. In der Jugend habe ich die gerne reingedreh­t, aber irgendwann wurden die Torhüter zu groß“, berichtet Zehnter. Mit seinem Vater legte er auf dem Bolzplatz Sonderschi­chten ein, um an seiner Schuss- und Passtechni­k

zu feilen. Lehrreich war aber vor allem seine Zeit beim FC Augsburg. Zehnter spielte im Seniorenbe­reich zwar nur für die Regionalli­ga-reserve, trainierte aber ab 2022 mit dem Erstliga-kader. „Im Spiel ist die Intensität allerdings noch einmal deutlich höher“, sagt der Scp-akteur. Wenngleich er sich schon gut akklimatis­iert hat, muss Zehnter in Sachen Zweitliga-fußball daher noch viel lernen. „Bei der Entscheidu­ngsfindung in Drucksitua­tionen habe ich noch viel Potenzial. Und ich muss an meiner Zweikampfh­ärte feilen“, so der 19-Jährige.

Bei der 1:3-Hinspielpl­eite gegen Nürnberg fehlte dem SCP in Hälfte eins die nötige Zweikampfh­ärte. Gegen die Franken holte Paderborn bislang ohnehin erst einen Sieg aus zehn Partien. „Es wird kein einfaches Spiel“, sagt Zehnter. Doch das Scp-talent ist guter Dinge, dass seine Mannschaft am Freitag ihre Sieglosser­ie beendet. Und womöglich würden sich dann auch einige FCN-FANS aus Sonderhofe­n für Aaron Zehnter freuen.

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Foto: Besim Mazhiqi Winterneuz­ugang Aaron Zehnter, hier im Heimspiel gegen den KSC, ist beim SC Paderborn derzeit gesetzt.
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Frank Beineke

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