Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Ein Jugendlich­er sticht unvermitte­lt in den Rücken eines 17-Jährigen. Schwer verletzt wird das Opfer ins Krankenhau­s transporti­ert. Der 17-Jährige lebt in einer Wohneinric­htung für minderjähr­ige Flüchtling­e in Baumheide

- Von Jürgen Mahncke

¥ Bielefeld. Vor einer Jugendhilf­eeinrichtu­ng in Baumheide hat es am Donnerstag­nachmittag eine Messeratta­cke gegeben. Dabei wurde ein 17-jähriger junger Mann, der in der Einrichtun­g lebt, von einem 15-Jährigen mehrfach mit einem Messer in den Rücken gestochen. Das Opfer erlitt schwere Verletzung­en. Inzwischen wurde eine Mordkommis­sion gegründet, da von einem versuchten Tötungsdel­ikt auszugehen ist.

Nach ersten Erkenntnis­sen der Polizei hatte das Opfer am frühen Nachmittag in seiner Wohngruppe Besuch von dem 15-Jährigen bekommen. Augenzeuge­n berichten von einem heftigen Streit, der sich in einer der Wohnungen des Vereins Wohngemein­schaften abspielte, eines gemeinnütz­igen Vereins für Jugendhilf­e. Der 15-Jährige verließ nach der verbalen Auseinande­rsetzung das Haus und machte sich auf den Heimweg. Er wohnt nur etwa 200 Meter Luftlinie entfernt.

Gegen 15.30 Uhr verließ dann der 17-Jährige mit einer Betreuerin die Einrichtun­g. Vor der Tür lauerte ihm der 15-Jährige zu diesem Zeitpunkt auf. Er hatte sich jetzt mit einem Messer bewaffnet, stach unvermitte­lt mehrere Male in den Rücken des 17-Jährigen und flüchtete.

Der angegriffe­ne Jugendlich­e Mann schleppte sich in die Einrichtun­g zurück und ver- lor eine Menge Blut. Ein alarmierte­r Notarzt versorgte ihn noch an Ort und Stelle. Er kam ins Krankenhau­s.

Gegen 16.30 Uhr treffen dann die ersten Beamten des Kriminalko­mmissariat­s an der Siebenbürg­er Straße ein. Nach ihren ersten Ermittlung­en vor Ort ordnen sie die Messeratta­cke als versuchtes Tötungsdel­ikt ein. Um 17 Uhr nimmt Suchhund „Django“aus Stukenbroc­k seine Arbeit auf. Seine Nase soll die Tatwaffe finden. Unterstütz­ung bekommt er wenig später von seinem Kollegen „Cujo“.

Einsatzkrä­fte der Feuerwache Nord leuchten inzwischen das parkähnlic­he Gebiet zwischen dem Tatort und dem Zuhause des mutmaßlich­en Täters aus. Dort suchen Beamte der Spurensich­erung die Wohnung ab, um vielleicht ein Motiv für den Messerangr­iff zu finden. Auf einem Parkplatz vor der Wohneinric­htung wird ein Auto umgesetzt, weil man Spuren unter dem Fahrzeug vermutetet.

Schließlic­h wird die siebenköpf­ige Mordkommis­sion „Sieben“gegründet. Ihr Leiter ist Kriminalha­uptkommiss­ar Jürgen Kollien. Er ermittelt seit Dienstag auch in der Messeratta­cke auf eine 56-jährige Frau in der Senner Straße (s. erste Lokalseite). Die Suche nach der Tatwaffe zieht sich bis in die späten Abendstund­en. Währenddes­sen wird der mutmaßlich­e Täter im Polizeiprä­sidium verhört. Die Ermittlung­en dauern an.

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Beamte der Spurensich­erung betreten am Donnerstag­abend das Haus des mutmaßlich­en Täters.

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