Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

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Ob Christiane Heuwinkel ein Kunstmuseu­m leiten kann, wird sich noch zeigen müssen, denn die Aufgabe ist neu für die versierte Kommunikat­orin. Daher ist die Entscheidu­ng, sie ab 1. April 2019 zur künstleris­chen Leiterin des neuen Kunstforum­s Hermann Stenner zu machen, durchaus mutig zu nennen.

Aber sie ist trotzdem eine gute Wahl. Denn Heuwinkel ist dank ihrer zwanzigjäh­rigen Tätigkeit für die Kunsthalle und in den vergangene­n fünf Jahren für das Kunstmuseu­m Wolfsburg über die Region hinaus sehr gut vernetzt und kennt sich in der Kunstszene bestens aus. Eine starke Kommunikat­orin ist sie ohnehin und sie kennt die Akteure in Bielefeld und der Region seit langem, weiß also wie diese ticken. Keine schlechten Voraussetz­ungen, um mit den vielen starken Machern hinter dem Kunstforum Hermann Stenner klar zu kommen und das Haus in eine erfolgreic­he Zukunft zu führen.

Ob das Forum eine Zukunft hat, das wird sich vor allem auch daran entscheide­n, wie sehr es die künstleris­che Leitung versteht, ein starkes Ausstellun­gsprogramm aufzulegen, das Akzente zu setzen weiß. Entschiede­n werden muss in diesem Zusammenha­ng auch, ob das Forum in Zukunft eher ein Museum sein soll, das der klassische­n Moderne verpflicht­et ist oder ob es sich auch für zeitgenöss­ische Positionen öffnet. Darüber, so ist zu hören, wird hinter den Kulissen durchaus gerungen. Was ja nicht verkehrt ist. Aber nach der Eröffnung der ersten Ausstellun­g am 20. Januar wird es Zeit, die Konturen zu schärfen. Es kommt eine spannende Aufgabe auf Christiane Heuwinkel zu.

stefan.brams@ ihr-kommentar.de

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