Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West
Spieletüten gegen November-Blues
Wie eine Frau mit viel Herzblut versucht, Menschen in Heideblümchen trotz coronabedingter Einschränkungen immer wieder zusammenzuhalten.
¥ Bielefeld. Viel Schönes fällt flach, keine leichte Zeit. In den kommenden Wochen wollen wir in dieser Rubrik berichten, wie es den Bielefeldern aktuell geht – und gern auch immer wieder Lichtblicke präsentieren und Mutmach-Geschichten erzählen. Melden Sie sich gerne bei uns und schreiben Sie an
Zwei Bielefelder haben uns für heute wieder Tagebuch geschrieben: einfach zusammen, holten Stühle und Tische herbei und kochten notfalls noch schnell etwas dazu. Jetzt auf einmal dürfen pro Angebot nur zehn Personen zeitgleich in unserem Treff sein – und das aufgeteilt auf zwei Räume. Das bedeutet, dass ich erstmals Kinder wegschicken muss. Dies tut mir jedes Mal in der Seele weh, und auch den Kindern ist die Enttäuschung anzusehen. Aber auch hier: Kein Kind beschwert sich!
Ich bin sehr stolz auf diese Kinder. Sie sind so tapfer und machen das Beste aus der Situation. Manchmal kann ich noch viel von ihnen lernen: Neulich sagte ein Kind: „Schade, ich habe eine Laterne gebastelt, aber damit werde ich nicht singen gehen dürfen. Egal, dann stell ich sie vor unsere Tür!“So entstand die Idee von „Stutenkerle-to-go“. Dank eines starken Fördervereins und der Bäckerei Pollmeier konnten wir am Martinstag Stutenkerle – natürlich mit Abstand und Maske – durch unser „PIA-to-go“-Fenster verteilen. Auch die kleine Fee (18 Monate) ließ sich gemeinsam mit ihren Geschwistern Justin, Cerys und Shane das Gebäck schmecken. Diese Art „Corona-Augenblicke“sind immer wieder berührend für mich.
Ich hoffe, dass wir alle ein bisschen von der Freude und der Unbekümmertheit der Kinder übernehmen können. Auch sie sind „Alltags-Helden“– denn sie navigieren sich tapfer durch diese Zeit und haben weder ihr Lächeln noch ihren Mut verloren. zember öffnen können. Offen ist, wie lange die derzeitigen Kontaktbeschränkungen noch gelten. Auf dem Sofa sitzend die Nachrichten verfolgen, vertreibt leider auch keine Trübsal, eher im Gegenteil.
Aber es ist auch die passende Zeit, um an die ersten Weihnachtsgeschenke zu denken. Wie wäre es da mit einem selbstgebastelten Fotokalender? Papier, Schere, Kleber, vielleicht noch ein paar Stempel oder Aufkleber hervorholen – so wie früher. Und los geht’s. Warum immer alles online vorgefertigt bestellen. Warum nicht mal wieder basteln? Basteln kann so viel Spaß machen. Der Beschenkte freut sich am Ende über das Ergebnis. Und die Bastlerin über die entspannenden Glücksmomente zu Hause am Schreibtisch, äh Basteltisch. Oder die Staffelei aus dem Keller holen und mal wieder ein Bild malen. Farbe gegen die CoronaDepression tauschen. Lebensfreude statt Sorgen verbreiten.