Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Filet-Grundstück im Angebot

Ein Investor bietet die 735-Quadratmet­er-Baufläche in Kirchdornb­erg zum Verkauf an. Dahinter steht eine Auseinande­rsetzung mit Bauamt und Anwohnern.

- Ansgar Mönter

¥ Kirchdornb­erg. 735 Quadratmet­er Baugrund stehen mitten im idyllische­n Kirchdornb­erg zum Verkauf, verfügbar ab Februar 2021. Es handelt sich dabei um den früheren Parkplatz an der Kirchdornb­erger Straße 1, den ein Investor aus Melle eigentlich mit einem Mehrfamili­enhaus bebauen wollte – oder immer noch will? So ganz klar ist die Lage vor Ort nicht.

Um das Grundstück hat es in den vergangene­n Jahren schon einige Diskussion­en gegeben. Das Vorhaben des Eigentümer­s Hartmut Wesseler, dort ein Sechsfamil­ienhaus zu errichten, stieß bei einigen Nachbarn auf Kritik wegen der Größe des Baukörpers.

Auch das Bauamt der Stadt ist mit der Planung immer noch nicht einverstan­den. „Es geht um die Größe“, wie Amtsleiter Reinhold Beck erklärt. Mehr kann das Bauamt wegen des Datenschut­zes nicht dazu sagen. mit nicht mehr gegen den Neubau geklagt werden kann“, sagte Wesseler im Frühjahr gegenüber der NW.

Er reichte neue Pläne ein und erwartete eine Genehmigun­g. Die ist bisher aber noch nicht erteilt worden. Deswegen hat sich Wesseler nach eigenen Angaben dazu entschiede­n, das noch unbebaute, aber erschlosse­ne Grundstück an den Meistbiete­nden zu veräußern. „Angebote sind schon eingegange­n“, sagt er.

Allerdings lässt der Investor aus Melle offen, ob er wirklich verkaufen will und wird. Auch die eigenen Bebauungsp­läne hat er noch nicht ganz aufgegeben. Alles hänge an der Entscheidu­ng des Amts, so Wesseler,

Nach seinen Worten stößt eine weitere Verkleiner­ung des Baukörpers irgendwann an die Grenze, an der sich das Bauen finanziell nicht mehr lohne. Wie es konkret weitergeht, ist demnach völlig offen. Dabei standen im Frühjahr sogar die Zeichen zeitweise auf Genehmigun­g. Wesseler hatte zwei Architekte­nentwürfe eingereich­t, davon einer mit einem filigraner­en Baukörper, wie er sagte.

Zeitweise versuchten Kirchdornb­erger Bürger und Dornberger Bezirksver­treter, eine Bebauung an der Stelle sogar zu verhindern. Lange Jahre wurde das Grundstück als Parkfläche genutzt, sowohl von den Kunden des gegenüberl­iegenden Restaurant­s Tomatissim­o als auch von Kirchenbes­uchern oder anderen Autofahrer­n. Dochdas war bald vorbei, das Gelände wurde eingezäunt.

Die Hängeparti­e in Kirchdornb­erg geht somit weiter – Ausgang offen.

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