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Im Schnitt nur ein Ladepunkt für 13 E-Autos
Das Netz für Elektromobilität muss viel dichter werden, fordert die Branche.
¥ Berlin (dpa). Das Netz der Ladesäulen für E-Autos muss aus Sicht der Autoindustrie schleunigst ausgebaut werden. Die Weichen dazu sollen nach den Vorstellungen des Branchenverbandes VDA zügig bei einer Konferenz mit Bund, Ländern und Kommunen sowie Vertretern weiterer Branchen gestellt werden. „Ich möchte einen Ladenetz-Gipfel mit allen Playern noch vor Weihnachten“, sagte VDAPräsidentin Hildegard Müller. Daran sollten auch Gebäudewirtschaft, Mineralölfirmen, Parkhausbetreiber und Flughäfen teilnehmen.
Aktuell stehe im Schnitt für 13 E-Autos nur ein Ladepunkt zur Verfügung, schon in einem halben Jahr müssten sich voraussichtlich 20 Autos einen teilen. Denn die Nachfrage boomt, auch wegen erhöhter staatlicher Kaufprämien. Im Oktober lag die Zahl neu zugelassener Pkw mit Elektrooder Plug-In-Hybrid-Antrieb nach Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes bei fast 48.000. Das entspricht einem Marktanteil von 17,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Januar war es mit gut 16.000 Autos noch ein Marktanteil von 6,7 Prozent.
Die Bundesregierung hält sieben bis zehn Millionen EAutos bis 2030 für notwendig, um Klimaschutzziele zu erreichen. Von diesem Ziel ist der Autoverkehr allerdings noch weit entfernt: Anfang 2020 waren im gesamten Pkw-Bestand von 47,7 Millionen lediglich 0,5 Prozent reine EAutos oder Plug-In-Hybride.
Zu den wichtigen Themen für ein Gipfeltreffen gehörten Müller zufolge beschleunigte Planungsverfahren und erleichterte Genehmigungen für Ladestationen an Tankstellen, der Ausbau des Ökostroms und eine Befreiung des Ladestroms von der EEG-Umlage.
„Ladestrom muss billiger sein als Diesel“, sagte Müller und forderte zudem von den Städten und Gemeinden: „Jede Kommune sollte jetzt einen Ausbauplan für Elektromobilität vorlegen“, das Thema gehöre „ganz oben auf die Agenda“. Der Hauptgeschäftsführer des Stadtwerkeverbandes VKU, Ingbert Liebing, mahnte allerdings: „Der Gipfel darf nicht nur dazu dienen, dass Automobilhersteller von ihren eigenen Versäumnissen bei der Mobilitätswende in den vergangenen Jahren ablenken.“