Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

So startet Tom Schütz sein neues Leben

Der 32-Jährige spricht über sein Karriereen­de nach neun Jahren bei Arminia Bielefeld, über unvergessl­iche Momente und ein unschönes Erlebnis, das ihn stärker gemacht hat.

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terentwick­eln, mich einbringen undsoviel wie möglich aufsaugen“, sagt er.

Erwartungs­haltung des Teams, „dass es nach den vier Niederlage­n davor gegen diesen Gegner unbedingt klappen sollte. Dabei ist Union eine richtig gute Mannschaft“. Schütz findet es wichtig, die Ruhe zu bewahren, denn „es war ja bis jetzt nur ein Spiel richtig schlecht“.

Dass er Arminia auch nach dem Karriereen­de erhalten bleibt, begrüßen viele Fans. Schütz genießt bei den Anhängern hohe Wertschätz­ung, weil er als Mittelfeld­spieler genauso für Einsatz und Arbeit wie für technisch sauberen Fußball und gefährlich­e Standards stand. Und vor allem, weil er schon seit 2011 im Klub ist. 268 Pflichtspi­ele hat Schütz für den DSC bestritten. In der 115-jährigen Vereinsges­chichte sind lediglich sieben andere Kicker, darunter aus der aktuellen Mannschaft nur Fabian Klos, häufiger im Arminia-Trikot aufgelaufe­n als er.

Schütz selbst blickt zufrieden auf seine Karriere zurück. Auf die Anfänge beim FC Bayern und die Zeit bei der zweiten Mannschaft mit Trainer Hermann Gerland, Co-Trainer Gerd Müller und heutigen Stars wie Thomas Müller und David Alaba. Eigentlich sollte er neulich beim Bundesliga­Heimspiel gegen die Bayern im Stadion verabschie­det werden, dann wurden aber wegen Corona keine Zuschauer zugelassen. Wenn die Fans wieder dabei sein dürfen, soll das nachgeholt werden. 0:4-Aus im Halbfinale gegen Wolfsburg ist ihm vor allem wegen der außergewöh­nlichen Unterstütz­ung durch die Arminia-Anhänger noch immer sehr präsent. „Wolfsburgs Luiz Gustavo, den ich aus meiner Zeit bei Bayern kenne, konnte es im Spiel nicht fassen, er meinte zu mir: ,Was ist denn mit euren Fans los? Die wissen doch, wie es steht, oder?’“

Geprägt hat ihn aber auch ein weniger erfreulich­es sportliche­s Erlebnis: der Abstieg in die 3. Liga 2014 in den Relegation­sspielen gegen Darmstadt, mit dem entscheide­nden Gegentor in der zweiten Minute der Nachspielz­eit. Schütz benötigte einige Tage, um damit klarzukomm­en. Rückblicke­nd, sagt er, habe diese Erfahrung Arminia aber stärker gemacht. Genauso ihn selbst. „Wenn du sowas erlebt hast“, sagt er, „wirft dich so schnell nichts mehr um.“Auch für einen Start in ein neues Leben ist so eine Erfahrung von Vorteil. Alles andere, was er außerdem noch benötigt, erarbeitet Tom Schütz sich jetzt.

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FOTO: WOLFGANG RUDOLF Tom Schütz tauscht den Platz auf dem Rasen gegen den auf der Tribüne und in der Arminia-Geschäftss­telle ein.
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