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„Die Sachen sind einfach nicht wahr“
Tennis-Star Zverev wehrt sich erstmals ausführlich gegen seine Ex.
¥ London (dpa). Auf die heikle Frage zu den Vorwürfen seiner Ex-Freundin hatte sich Alexander Zverev diesmal ausführliche Worte zurechtgelegt. Bei der Pressekonferenz vor den am Sonntag startenden ATPFinals in London stritt der 23-Jährige die Gewalt-Anschuldigungen erneut ab. „Die Sachen, die sie sagt, sind einfach nicht wahr“, erklärte der Weltranglisten-Siebte, versuchte in die Kamera zu schauen und gleichzeitig seine vorher überlegte Antwort vorzulesen. „Das ist kein gutes Gefühl, das ist nicht schön für den Sport, das ist nicht schön für mich, das ist nicht schön für meine Fans, nicht schön für meine Familie.“
Die Schlagzeilen rund um sein Privatleben hatten zuletzt seine starke Form auf dem Tennisplatz ein wenig in den Hintergrund gedrängt. Seine frühere Freundin Olga Scharipowa hatte berichtet, von ihrem damaligen Freund „geschlagen“worden zu sein. Er sei nicht so erzogen worden, er habe immer Respekt vor allem gehabt, entgegnete Zverev. In Kontakt stehe er mit der 23 Jahre alte Russin nicht, sagte er. Die heftigen Vorwürfe waren aufgetaucht, kurz nachdem bekannt geworden war, dass seine andere Ex-Freundin Brenda Patea ein Kind von ihm erwartet. Zu den Anschuldigungen von Scharipowa hatte er zuletzt auch auf seine dazu veröffentlichte Stellungnahme in den sozialen Netzwerken verwiesen – und es geschafft, auf dem Platz alles auszublenden.
Das möchte der US-OpenFinalist natürlich auch bei den ATP Finals. Seine Konzentration will er auf den Saisonabschluss der Topstars der Tennis-Branche richten, der am Sonntag ein letztes Mal vor dem Umzug nach Turin in London beginnt. Zverevs Gruppe ist am ersten Turniertag spielfrei, am Montag (21.00 Uhr) bekommt es der Weltranglisten-Siebte wie im verlorenen Endspiel von Paris wieder mit dem russischen Topspieler Daniil Medwedew zu tun. Zverev trifft zudem auf den serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic; Außenseiter der Gruppe ist Diego Schwartzman, auch wenn der Argentinier im Halbfinale der French Open stand.
In der zweiten Gruppekämpfen Rafael Nadal, Dominic Thiem, Stefanos Tsitsipas und der Russe Andrej Rubljow um die ersten zwei Plätze. Vielleicht sei seine Gruppe „etwas schwieriger“, urteilte Zverev. 2018 hatte Zverev die ATP Finals gewonnen. Ein erneuter Erfolg wäre der Schlusspunkt unter ein schwieriges Jahr.