Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West
Lärmschutzwand erschlägt Autofahrerin
Plötzlich stürzt ein Betonteil auf die Fahrbahn und begräbt ein Auto. Kann sowas wieder passieren?
¥ Köln. Eine tonnenschwere Betonplatte ist auf der Autobahn 3 bei Köln auf einen Wagen gestürzt und hat eine Autofahrerin getötet. Das etwa fünf Tonnen schwere Teil hatte sich zwischen dem Kreuz Köln-Ost und der Anschlussstelle KölnDellbrück aus einer Lärmschutzwand gelöst und war auf das Auto gekracht. Der Wagen wurde völlig zerquetscht. Die Polizei nahm Ermittlungen zur Unfallursache auf.
Die viel befahrene Autobahn aus Richtung Frankfurt ins Ruhrgebiet wurde gesperrt. Es bildete sich ein kilometerlanger Stau. Die rechten Fahrspuren entlang der Lärmschutzwände bleiben vorerst weiter gesperrt. „Das ist notwendig wegen der Prüfung der Lärmschutzwände“, sagte ein Sprecher des Landesbetriebs Straßen NRW. Die Wände stammten von ungefähr 2007, seien also noch nicht so alt. Wie es zu dem Unglück habe kommenkönnen, wisse man noch nicht.
„Unsere Lärmschutzwände werden im Rahmen der Sichtprüfung von den Meistereien natürlich überprüft“, sagte der Sprecher. Das geschehe unabhängig von dem Unglück. „Seien Sie sicher, dass wir da jetzt noch einmal ein Augenmerk drauf richten.“
Mit dem Unfall soll sich am Mittwoch auch der Verkehrsausschuss des Landtages beschäftigen. Die SPD-Fraktion hat eine Aktuelle Viertelstunde beantragt, in der die Landesregierung über das Unglück und den Zustand der Lärmschutzwände in ganz NRWberichten soll. Man müsse „ausschließen, dass weitere Gefahr von den Lärmschutzwänden ausgeht. Hier sind wir jetzt alle gefordert“, sagte Carsten Löcker, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.