Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West
Und was jetzt, Hotzenplotz?
Für Samstag war die Premiere des Weihnachtsstücks im Stadttheater geplant. Die ist abgesagt, das kann nicht mal Zwackelmann, der große Zauberer, ändern. Wie die Schauspieler trotzdem das Beste draus machen.
¥ Bielefeld. Dass es im Dezember auf der Bühne wieder losgehen kann, zumindest vor einem Teil des Publikums, hofft das Theater inständig. Auch, weil gerade das Weihnachtsstück, mit dem die Schauspieler seit Jahrzehnten traditionell Generationen verzaubern, „etwas „Heiliges ist“, wie Pressesprecherin Nadine Brockmann sagt. „Die Premiere ist aber ja auch nicht ganz abgesagt“, ergänzt Räuber Hotzenplotz höchstpersönlich.
Wie geht’s Ihnen gerade? Was tut Ihnen gut, was macht Mut in diesen trüben Zeiten? Darüber hat die mit jeweils einem der beiden Darsteller des Räubers, Thomas Wolff, sowie Carmen Witt (Kasperl), Lukas Graser (Zauberer Petrosilius Zwackelmann) und Tom Scherer (Seppel) gesprochen.
„Erstmal sind wir sehr froh, dass es am kommenden Sonntag ja den Livestream (siehe Infokasten) gibt“, sagt Wolff. Sicher werde das anders sein, denn gerade auch das Weihnachtsstück lebe davon, das Publikum und seine Reaktionen zu spüren. Aber so biete man den Kindern und allen, die sich darauf gefreut haben, zumindest eine Alternative. he ich manchmal drei Stunden durch den Wald, lasse die Gedanken schweifen“, sagt Thomas Wolff. Noch nie habe er die Natur, die unterschiedlichen Farbnuancen, so intensiv erlebt wie in diesem Jahr. „Die Frage ist ja auch, wie lange das alles noch so weitergeht“, ergänzt Wolff. Aber er und seine Kollegen könnten ja jetzt zumindest arbeiten. Darüber seien alle sehr froh.
Die Konzentration auf die Arbeit ist es auch, die Tom Scherer (Seppel) jetzt, wo ausgehen, feiern und Freunde treffen ausfällt oder nur sehr begrenzt möglich ist, motiviert.
Der 25-Jährige ist neu im Ensemble seit dieser Spielzeit. „Ich finde es momentan gar nicht so störend, kann mich so ganz aufs Theater konzentrieren“, sagt Scherer. Aber er freue sich schon, wenn er irgendwann nicht mehr auf der Bühne seine Impulse unterdrücken müsse, wieder ganz frei spielen und „auch den Kollegen mal wieder ohne Abstand ins Gesicht schreien“könne.
„Wir warten jetzt alle natürlich sehnsüchtig darauf, wieder vor Publikum spielen zu dürfen“, sagt Witt. Irgendwann hoffentlich auch wieder ohne Zensur durch Abstandsund Hygienevorgaben. Unbeschwertes Lachen und große Emotionen, seitens der Schauspieler und des Publikums, gehörten einfach dazu. Aber trotz aller Einschränkungen dürfen sich die Zuschauer in der Hotzenplotz-Inszenierung von Intendant Michael Heicks auch wieder auf musikalische Einlagen mit Akkordeon-Begleitung freuen, verrät das Team. Es gibt ein Geburtstagsständchen für die Großmutter, auch Hotzenplotz singe ein „lustiges Liedchen“. Und auch der große und mächtige Zauberer Petrosilius Zwackelmann, in einer Besetzung gespielt von