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Norwegens Regierung verhindert Länderspiel
Minister untersagt Haaland und Co. das Beenden der Quarantäne. Die Spieler reagieren verzweifelt.
¥ Oslo (sid). Der Hilferuf von Erling Haaland und Kollegen ließ Bent Höie kalt. Der norwegische Gesundheitsminister dachte trotz des Bittbriefes aus dem Mannschaftsquartier nicht im Traum daran, seinen bisher Kampf gegen das Coronavirus für das Nationalteam aufs Spiel zu setzen. Die Quarantäne für die Spieler um den Dortmunder Star Haaland blieb bestehen, die UEFA musste die für Sonntag geplante Nations-League-Begegnung in Rumänien absagen.
Höie hatte das Ausreiseverbot für die Mannschaft aufgrund eines positiven Coronatests bei Außenverteidiger Omar Elabdellaoui bereits angekündigt. „Wenn der Verband sich dafür entscheidet, in einer rechtlichen Grauzone zu agieren und eines der wichtigsten uns zur Verfügung stehenden Instrumente zur Bekämpfung der Pandemie zu untergraben, nämlich die Quarantäne, wenn man mit einer infizierten Person in Kontakt gekommen ist, dann werde ich heftig reagieren“, sagte Höie.
„Die gesamte Mannschaft ist zutiefst verzweifelt“, hieß es in einem Schreiben des norwegischen Verbandes NFF an das Gesundheitsministerium. Laut NFF drohen dem Verband weitreichende Konsequenzen– sportlicher und finanzieller Natur. Da die UEFA die drei Punkte wohl Rumänien zusprechen wird, könnte Norwegen den Aufstieg in die Gruppe A der Nations League sowie einen guten Lostopf bei der Auslosung der WM verpassen.
Die neuesten Meldungen aus Norwegen deuten darauf hin, dass die Partie am Mittwoch in Österreich stattfinden kann. Noch ist aber unklar, ob der neue Lockdown in der Alpenrepublik Auswirkungen auf die Austragung hat. Auch die Auswirkungen auf die Bundesliga sind noch offen. Im norwegischen Kader standen neben Haaland auch RuneJarstein (Hertha BSC) und Alexander Sörloth (RBLeipzig). Die Spieler wurden mittlerweile zwar nach Hause entlassen, müssen sich dort allerdings laut der Gesetzgebung der Skandinavier weiterhin isolieren.