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Vettel gelingt der Einstieg in einen Abschied mit Würde
Als sein Ferrari-Teamkollege auf den letzten Metern patzt, fährt der Hesse mit Platz drei den Lohn für seine starke Leistung ein.
¥ Istanbul (dpa). So ein bisschen ärgerte sich Sebastian Vettel sogar noch. „Vielleicht hätten wir es wagen und die Trockenreifen draufziehen sollen“, sagte der 33-Jährige und grübelte weiter. Da waren sie wieder, Vettels Ehrgeiz und Kampfeslust, aufgeweckt und wiederbelebt durch den ersten Podiumsplatz in diesem Jahr. Genauer: seit Vettels zweitem Rang am 27. Oktober 2019 auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko-Stadt. „Natürlich ist es schön nach der langen Durststrecke“, kommentierte Vettel seinen dritten Rang in Istanbul.
Der 121. Podiumsplatz seiner Karriere dürfte in die Kategorie erinnerungswürdig gehören. Im viertletzten Rennen seiner missglückten Mission bei Ferrari nutzte Vettel einen Fahrfehler seines zehn Jahre jüngeren Teamkollegen Charles Leclerc auf den letzten Metern. Kurz vor der Zielflagge schob er sich hinter Lewis Hamilton und Sergio Perez. „Ich glaube, ich war ein bisschen zu konservativ, als die Strecke abgetrocknet ist. Da hätte ich mehr attackieren müssen“, haderte Vettel trotz der sichtbaren Freude über seinen Auftritt aber ein wenig mit sich.
Platz drei war für den 33 Jahre alten gebürtigen Hessen das mit Abstand beste Resultat in diesem Jahr. Platz sechs hatte er in Ungarn geschafft, Platz sieben in Spanien, dazu kamen noch vier zehnte Plätze. In sieben Rennen kam Vettel nicht unter die Top Ten, zweimal erreichte er dabei nicht mal das Ziel. Eine Bilanz das Schreckens für einen, der mit Ferrari eine Ära hatte starten wollen. Eigene Fehler, Patzer vom Team, dazu ein Auto, das vor allem mit dem Mercedes nicht mithalten kann.
Beflügelt von seinem Auftritt unter schwersten Bedingungen will Vettel in den letzten drei Rennen für Ferrari „alles aus dem Auto rausquetschen, was man nur rausquetschen kann“. Es soll auf der Zielgerade ein Abschied mit Würde werden.