Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West
Initiative für Corona-Wintersport
In NRW soll ein praxistaugliches Angebot erstellt werden – auch im Kinderzimmer
Der Landessportbund Nordrhein-Westfalen hat sich in Sachen coronabedingte Zwangspause für Amateursportler positioniert: „Trotzdem Sport!“mit kreativen Lösungsvorschlägen statt verbaler Seitenhiebe gegen die Politik – so lautet das Motto. Damit will der LSB zum Ausdruck bringen, dass er sich während der sportlichen Lockdown-Phase aktiv auf vielen Ebenen als Krisenmanager einbringen will, damit möglichst ab dem 1. Dezember wieder möglichst viele Menschen verantwortungsvoll Sport treiben können.
In einem Schreiben an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat die LSB-Führungsspitze ihre konkrete Unterstützung angeboten und darin vor allem nochmals die herausragende Bedeutung von gesicherten Bewegungsangeboten für alle Altersklassen für Gesundheit und Lebensqualität betont.
„Es muss vordringlich darum gehen, den gesamten Sport und seinen Wert für die Menschen in NRW gemeinsam im Blick zu behalten. Denn eine über den November hinausgehende mehrmonatige Unklarheit oder weitere Stilllegung würde die Vereins- und Verbandsstrukturen und ihre wichtigen Leistungen für die Menschen in unserem Land dauerhaft beschädigen“, erklärte LSB-Präsident Stefan Klett. Vor diesem Hintergrund sei es wichtig, beispielsweise die derzeit bestehenden Sonderförderprogramme für Sportvereine über den Jahreswechsel fortzusetzen.
Der LSB NRW selbst will unter anderem eine Million Euro investieren, um Ideen für einen praxistauglichen „Corona-Wintersport“umzusetzen. So sollen unter anderem wieder verstärkt digitale Sportangebote in den Fokus rücken, dazu kommen Sonderaktivitäten wie „Kibaz im Kinderzimmer“(KinderBewegungsabzeichen für Kinder bis zum Grundschulalter) oder „Sport im Park“als Winteredition. Darüber hinaus geht es um den vollen Erhalt des Schulsports, des außerunterrichtlichen Sports im Ganztag und der Bewegungsangebote in Kindertagesstätten. Über bestehende Kooperationen hinaus könnte der LSB dabei mit eigenen Übungsleitern und Trainern aus dem Leistungssport aushelfen.
„Keiner darf vergessen: Die große Mehrheit der 18.100 Sportvereine in Nordrhein-Westfalen steht unter einer ehrenamtlichen Führung. Jede kurzfristige Entscheidung, die einen größeren organisatorischen Mehraufwand bedeutet, lässt sich für sie ohne Unterstützung kaum bewältigen. Hier wollen wir einmal mehr die große Solidarität im organisierten Sport unter Beweis stellen. Ob natürlich im Verein, aber auch genauso eben in Schule oder Kita, unser Motto muss überall gelten: ’Trotzdem Sport!’“, so der Sportjugend-Vorsitzende Jens Wortmann.