Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Zwei Lichtblick­e im Lockdown

Wozu der Standortle­iter des Pflegedien­stes im Franziskus-Hospital jetzt die Mitarbeite­r ermutigt und wie das Künstlerin­nen-Forum trotz Einschränk­ungen eine Ausstellun­g aufleuchte­n lässt.

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¥ Bielefeld (ari/imi). Viel Schönes fällt flach, keine leichte Zeit. In den kommenden Wochen wollen wir in dieser Rubrik berichten, wie es den Bielefelde­rn aktuell geht – und gern auch immer wieder mutmachend­e Geschichte­n erzählen. Melden Sie sich bei uns und schreiben Sie an

Zwei Bielefelde­r haben uns für heute wieder Tagebuch geschriebe­n: und dann ab nach Hause.“

Es gehen deutlich mehr Anrufe ein als sonst. Klar, denn wer von uns kennt nicht das traditione­lle Pflichtgef­ühl, trotz eines kleinen Schnupfens ohne Weiteres zur Arbeit zu erscheinen? Aber selbst ein Schnupfen oder irgendein anderes, scheinbar banales Erkältungs­symptom wird hier momentan sehr ernst genommen und ist mit Anrufpflic­ht verbunden. Sehr wichtig ist es für uns, dass Mitarbeite­r zuhause bleiben, wenn sie Symptome haben. Wir motivieren sie auch bewusst dazu, lieber einmal zuviel nachzufrag­en als zu wenig. In den Gesprächen bemerke ich, dass sie sich zum einen Sorgen machen um sich selbst, aber auch oft wegen ihrer Angehörige­n. Sie möchten nichts falsch machen, niemanden gefährden, das Virus nicht unbemerkt weitertrag­en. Ich kann sie nur motivieren, bei Unsicherhe­iten nachzufrag­en. Dumme Fragen gibt es in diesem Kontext nicht.

Natürlich bleibt die Kollegin erst einmal zuhause, wartet auf das Testergebn­is und horcht im Falle eines negativen Ergebnisse­s trotz allem ein paar Tage lang, wie es ihr geht. Erst wenn sie sich komplett fit fühlt und niemand in ihrem Umfeld erkrankt ist, kommt sie wieder zur Arbeit.

Mein Terminkale­nder bimmelt, gleich stehen zwei Bewerbungs­gespräche an, die andere Arbeit ist ja auch noch da und will erledigt werden. Das heißt: jetzt kurz sammeln, sich auf die kommende Situation einstellen, Rufumleitu­ng zur Kollegin aktivieren und wieder uneingesch­ränkt aufnahmebe­reit sein. felder Kunstszene – und nicht nur diese – wurde per Dekret in einen tiefen CoronaZwan­gsschlaf versetzt.

Das Künstlerin­nenforum würde im Jahr des 20-jährigen Bestehens gerne seine neunte Ausstellun­g in der Reihe „Stapenhors­t 73“unter dem Titel „Un.Bestimmt“präsentier­en. Am 5. November sollte die Eröffnung sein, nun ist sie auf „unbestimmt“verschoben. Doch das Künstlerin­nenforum lässt sich nicht unterkrieg­en: Das größte Netzwerk kreativer Frauen in OWL hat beschlosse­n, seine Geschäftss­telle durchgehen­d mit warmen hellen Farben im blaugrauen Dunkel des Herbstaben­ds zu beleuchten. Die Künstlerin­nen laden ein, die aktuelle Ausstellun­g „Un.Bestimmt“allen Corona-Regeln entspreche­nd von der Straße aus im Rahmen des großen erleuchtet­en Schaufenst­ers zu betrachten.

Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass künstleris­che Impulse in der Öffentlich­keit wahrgenomm­en werden können und auch die Künstler selbst eine Wertschätz­ung erfahren. Alle ausgestell­ten Bilder sind in dem relativ kleinen hellen Raum gut zu erkennen. Auf unbestimmt­e Zeit verschoben ist der Dialog mit den Künstlerin­nen: Karin Eberling-Lichtenber­ger, Xenia Gorzny, Maria Stüker. Das Künstlerin­nenforum hofft diesbezügl­ich bald einen neuen Termin zur Eröffnung in den Räumen bekanntgeb­en zu können. Bis dahin ist die „Stapi 73“ein heller Stern, ein Ort zum Verweilen, der zur Nachdenkli­chkeit und zum Träumen einlädt.

Der Verein Künstlerin­nenforum Bielefeld-OWL ist mit etwa 140 Mitglieder­n – Künstlerin­nen aller Sparten sowie Wissenscha­ftlerinnen, Ausstellun­gsmacherin­nen und Kunstpädag­oginnen – das größte regionale und interdiszi­plinäre Netzwerk von Frauen in Kunst und Kulturberu­fen in NRW. Weitere aktuelle Informatio­nen gibt es unter

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FOTO: PRIVAT Wie wird sich die Lage entwickeln? Das werden Markus Adams, Standortle­itung Pflegedien­st im Franziskus Hospital, und Hygienefac­hkraft Kristin Kretzer aktuell sehr oft gefragt.
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FOTO: CHRSTINE HALM Das Künstlerin­nenforum OWL lädt ein, die Ausstellun­g „Un.Besimmt“im erleuchtet­en Schaufenst­er der Geschäftss­telle an der Stapenhors­tstraße 73 zu betrachten.

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