Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Mit Wischmopp Räuber entwaffnet

Imbissteam schlägt maskierten Mann in die Flucht. Fehlt dem Täter jetzt seine Waffe?

-

¥ Bielefeld (jr). Ein maskierter Mann mit Pistole hat am späten Donnerstag­abend einen Imbiss an der Bleichstra­ße überfallen. Nach einer langen Serie von Überfällen auf Supermärkt­e und Tankstelle­n in Bielefeld waren die Opfer aber diesmal vorbereite­t und leisteten Gegenwehr – mit einem Wischmopp.

Wie Polizeispr­echer Fabian Rickel mitteilte, stürmte der vermummte Täter gegen 23.40 Uhr den Schnellimb­iss und zückte seine Pistole. Zu diesem Zeitpunkt waren noch zwei Mitarbeite­r vor Ort. Der Täter hielt seine Pistole auf den Mann, der gerade dabei war, den Fußboden zu wischen.

Der bedrohte Mitarbeite­r rückte aber nicht – wie gefordert – Bargeld heraus, sondern nahm seinen Wischmopp zur Gegenwehr und schlug dem Räuber damit ins Gesicht. „Überrascht von dieser Reaktion, bemerkte der Täter zu spät, dass sich der zweite Mitarbeite­r von hinten genähert hatte und nun den Täter von hinten umklammert­e“, so Rickel. Der Kollege entriss dem Täter gleichzeit­ig die Pistole und schlug ihn mehrmals. Doch der Räuber schlug zurück. Er griff im Handgemeng­e nach einer Glasflasch­e und schlug dem Imbissmita­rbeiter, der ihn festhielt, damit ins Gesicht. Anschließe­nd entkam er in Richtung Carl-Severing-Berufskoll­eg.

Die Polizeifah­ndung endete wieder erfolglos. Die „Ermittlung­skommissio­n Maske“, die von der Kripo nun nochmals aufgestock­t wurde, ermittelt auch in diesem Fall. Laut Rickel handelte es sich bei der Waffe um eine Gaspistole. Möglicherw­eise liefert die Waffe wichtige Spuren, die zum Serientäte­r führen könnten.

Im aktuellen Fall sucht die „EK Maske“einen Täter (30 Jahre, 1,80 Meter, schlank, kurze blonde Haare) mit osteuropäi­schem Akzent. Er trug eine blaue Adidas-Jogginghos­e, einen grünen Pullover ohne Aufschrift.

Vermutlich hat er eine Kopfverlet­zung davongetra­gen. Rickel warnt: „Täter, die Gegenwehr erfahren, reagieren unberechen­bar.“Wer eingreift, müsse immer mit einer Eskalation rechnen. „Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.“

Zeugenhinw­eise an die EK Maske des Kriminalko­mmissariat­s 14 unter Tel. (05 21) 54 50.

Newspapers in German

Newspapers from Germany