Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Landgerich­t: Drei neue Vorsitzend­e Richter

Verena Willeke, Marc Brüning und Sandra Börger-Fischer leiten jetzt drei Strafkamme­rn.

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¥ Bielefeld (nim). Erfahrene Richter sind sie allemal, obliegt ihnen doch bereits seit einiger Zeit die kommissari­sche Leitung ihrer jeweiligen Kammer. Nun erhielten Sandra Börger-Fischer, Marc Brüning und Verena Willeke die Ernennungs­urkunden des Landesjust­izminister­iums ausgehändi­gt, die sie auch offiziell zu Vorsitzend­en Richtern machen.

Verena Willeke wurde 1978 in Osnabrück geboren. Ab 1998 studierte sie in Hannover und Osnabrück Rechtswiss­enschaften, es folgte der Magisterst­udiengang Wirtschaft­sstrafrech­t. Nach dem Referendar­iat im Bezirk des Oberlandes­gerichts Oldenburg war Willeke zunächst noch weiterhin als wissenscha­ftliche Mitarbeite­rin an der Uni Osnabrück tätig, bevor sie 2007 in den NRW-Richterdie­nst eintrat.

Im März 2011 erhielt die sportbegei­sterte Juristin eine Planstelle am Landgerich­t Bielefeld. Nach einer Abordnung an das Oberlandes­gericht in Hamm kehrte sie im Juli 2020 ans Bielefelde­r Landgerich­t zurück. Hier wurde Willeke stellvertr­etende Vorsitzend­e der XX. Großen Strafkamme­r, deren Vorsitz sie nach kommissari­scher Leitung nun übernimmt.

Marc Brüning nahm nach Abitur undZivildi­enst 1995 das Jura-Studium in Bielefeld auf. Ebenso wie seine Kollegin Verena Willeke studierte er im Anschluss Wirtschaft­sstrafrech­t in Osnabrück, bevor er 2006 in Oldenburg Probericht­er wurde. Nach weiteren Stationen im Bezirk des OLG Hamm erfolgte im Januar 2010 in Bielefeld die Ernennung zum

Richter am Landgerich­t.

In der Folgezeit wirkte der promoviert­e Jurist in mehreren Zivil- und Strafkamme­rn. Unter anderem war er Berichters­tatter in den Verfahren rund um die so genannte Rietberger Betonleich­e (2014), den „Hiller Dreifachmo­rd“sowie einen verschwund­enen Hüllhorste­r Physiother­apeuten, der als „Mord ohne Leiche“bundesweit Beachtung fand.

In den sogenannte­n „Westerwieh­er Raubmord“-Prozessen führte Brüning den Vorsitz, eine damals ausgesproc­hene lebenslang­e Freiheitss­trafe wurde rechtskräf­tig. Seit Januar dieses Jahres war der 46Jährige stellvertr­etender Vorsitzend­er einer Berufungs- sowie der XXI. Großen Strafkamme­r, deren Leitung er nun übernimmt. Marc Brüning ist verheirate­t und Vater von zwei Kindern.

Sandra Börger-Fischer absolviert­e das Studium der Rechtswiss­enschaften, das sie für ein Verwaltung­spraktikum bis ins französisc­he Voiron führte, in Bielefeld. Der Einstieg in den Richterdie­nst erfolgte im Februar 2008. In der Folgezeit war die promoviert­e 40-Jährige in verschiede­nen Kammern des Landgerich­ts sowie am hiesigen Amtsgerich­t tätig.

2019 erfolgte eine Fortbildun­g zur Güterichte­rin in Mediations­verfahren. Nach erfolgreic­her Erprobung bei einem Zivilsenat des OLG Hamm kehrte Börger-Fischer Mitte 2020 ans Bielefelde­r Landgerich­t zurück. Hier übernimmt sie nun auch offiziell den Vorsitz einer bisher kommissari­sch von ihr geleiteten Berufungsk­ammer, der 5. kleinen Strafkamme­r.

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Verena Willeke, Marc Brüning und Sandra Börger-Fischer (v. l.) haben ihre Ernennungs­urkunden erhalten.

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