Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West
Von Mini-Sanitätern und Zirkus-Artisten
Ferienspiele: Rund 3.000 Jungen und Mädchen tummelten sich im Freien, schnupperten Zirkusluft oder bauten ein Fachwerkhaus. Nur in der letzten Woche gab es einen Wermutstropfen: Kinder in Sennestadt hatten sich mit dem Coronavirus infiziert.
¥ Stadtteile. Von Jöllenbeck bis Sennestadt, von Heepen bis Gadderbaum – in allen Stadtteilen fanden in den vergangenen Wochen Ferienspiele statt. Sowohl die Angebote der Stadt als auch die der Freien Träger erfreuten sich großer Beliebtheit. Ob „Wilde Wiese“, Tretbootfahren oder spannende naturwissenschaftliche Experimente – neben Sportangeboten in allen Variationen, Basteln, Nähen und Kochen – standen auch wieder besondere Aktionen im Terminkalender.
Wie auch im vergangenen Jahr galten überall strenge Hygienestandards. Trotzdem kam es in der letzten Ferienwoche zu Corona-Fällen bei Kindern, die an einer Stadtranderholung im Bielefelder Süden teilnahmen. Ausgelöst wurde dies, weil eine Mutter, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, ihr Kind trotzdem zu den Ferienspielen geschickt hatte.
Ein handwerkliches Angebot gab es diesmal für die Ferienspielkinder in Heepen. Bei einem Projekt mit dem Heimat- und Geschichtsverein und der Stadtteilbibliothek lernten die Jungen und Mädchen, wie man ein Fachwerkhaus plant und baut. Wer Lust hatte, konnte überdies unter Anleitung der Mitglieder der Schützengesellschaft Bogenschießen. „Die Unterstützung der Sponsoren ist essenziell. Nur mit dieser Unterstützung kann das breit gefächerte und attraktive Ferienspielangebot unterbreitet werden“, heißt es aus dem Bezirksamt Heepen.
Auf dem Gelände des Naturpädagogischen Zentrums Schelphof lernten die Jungen und Mädchen Heupferde, Marienkäfer und Raupen kennen. Ein selbst gefertigter Wiesenkranz, ein Blüten-Tattoo oder eine Creme aus Spitzwegerich zeigt, wozu man als Kind unbedingt eine wilde Wiese braucht. Auch der Verein Primelgrün lud die Jüngsten wieder in seinen Zauberwaldgarten im Bielefelder Norden ein. Wer noch nie Brennnesselchips gekostet hatte, konnte sich vom Geschmack überraschen lassen.
Im Jugendkotten Sennestadt standen naturwissenschaftliche Aktionswochen auf dem Programm. Die Kinder durften selber mit verschiedenen Stoffen experimentieren. Vielfältige Angebote gab es auch in weiteren Jugendzentren der Stadtteile, wie zum Beispiel im HoT Schildesche oder im Freizeitzentrum Stieghorst. Das Tanzsportzentrum Meisenstraße lud ein. Jedes Jahr dabei ist die Bildungsstätte Hedwig-DornbuschSchule.
Spiel, Spaß und Sport am Stadion – unter diesem Motto lud Arminia auf das Gelände der Schüco-Arena ein. Bei den sportlichen Ferienspielen, die seit Jahrzehnten vom Sportamt und den Bezirksämtern organisiert werden, standen Tennis, Basketball, Fitness, Hockey, Bogenschießen und Reiten auf dem Programm. Wegen des hohen Aufwandes aufgrund der Hygiene- und Infektionsstandards fanden keine Ausflüge in gemieteten Bussen statt.
Weil sich in Jöllenbeck 40 Sponsoren gefunden hatten, konnte der Zirkus Karibu engagiert werden. Er hat mit den sind der Halhof, der Landschaftspflegehof Ramsbrock, die Gesamtschule Quelle, die Sonnenhellwegschule und das Jugendzentrum Stricker. Erstmals durften sich Kinder und Jugendliche auf dem Dachgarten des grünen Würfels tummeln. Dort befinden sich Kräuter und Gemüse in Hochbeeten.
Den Notruf wählen, kleine Verbände anlegen oder mit Verletzten sprechen – 100 Kinder nahmen an den Ferienspielen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) teil. Die Sechsbis Zwölfjährigen wurden zu Mini-Sanitätern ausgebildet.