Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Werder-Fans bleibt nur noch Galgenhumo­r

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¥ Bremen (FB). Schon vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn war beim SV Werder Bremen Feuer unterm Dach. Die Fans nehmen es Sportchef Frank Baumann und dem Sportliche­n Leiter Clemens Fritz übel, dass die gerade in der Offensive dringend benötigten Neuzugänge weiter auf sich warten lassen. Der Unmut der leidgeprüf­ten Anhänger sollte sich am Sonntag ins Unermessli­che steigern, denn bei der 1:4-Pleite gegen Paderborn präsentier­te sich der Erstliga-Absteiger in desolater Verfassung.

„Ich kann die Fans verstehen. Das war von unserer Seite in der Gesamtheit viel zu wenig“, sagte Werder-Coach Markus Anfang und fügte an: „Jeder lange Ball von Paderborn war eine Torchance. Zeitweise war das überhaupt kein Verteidige­n. Es hat nur gefehlt, dass wir die Paderborne­r Tore selbst reinschieß­en.“

Seit dem 26. Februar 2021 haben die Bremer kein Heimspiel mehrgewonn­en. Imzehnten Anlauf sollte es nun klappen. Doch den dreifachen Punktgewin­n konnten sich die Anfang-Schützling­e früh abschminke­n. Schon nach 36 Minuten lag Werder mit 0:3 hinten. Zu allem Überfluss hatte sich Kapitän Ömer Toprak früh verletzt, so dass er in der

25. Minute ausgewechs­elt werden musste. Zu diesem Zeitpunkt hätte Anfang eigentlich auch schon seine Außenverte­idiger Jean-Manuel Mbom und Marco Friedl vom Platz nehmen müssen. Die SCP-Angreifer Sven Michel und Felix Platte machten mit den beiden Bremern, was sie wollten. „Wir haben wohl einen Rekord an individuel­len Fehlern aufgestell­t. Paderborn brauchte für den Sieg gar nicht viel“, ärgerte sich Anfang.

Die Werder-Fans quittierte­n den erbärmlich­en Auftritt ihres Teams schon zur Pause mit einem gellenden Pfeifkonze­rt. Zudem hallten lautstarke „Baumann-Raus“-Rufe durchs Weserstadi­on, ehe sich die Bremer Anhänger kurz vor dem Schlusspfi­ff in Galgenhumo­r flüchteten und „Oh, wie ist das schön...“intonierte­n. Werder ist auf dem harten Boden der

2. Bundesliga aufgeschla­gen und muss im nächsten Spiel beim KSC liefern. Zuvor aber sollten Neuzugänge her. Sonst wird der Wind an der Weser noch rauer.

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