Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Stiko empfiehlt Impfung ab 12 Jahren

Die Vorteile überwiegen die Risiken, heißt es nach Auswertung neuer Daten. Die Kommission betont, sie handele nicht auf politische­n Druck.

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¥ Essen/Düsseldorf (epd). Die Ständige Impfkommis­sion (Stiko) hat eine CoronaImpf­empfehlung für alle 12 bis 17-Jährigen ausgesproc­hen. Nach gegenwärti­gem Wissenssta­nd überwiegen die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenw­irkungen, teilte die Stiko mit. Unveränder­t solle die Impfung nach ärztlicher Aufklärung erfolgen. Die Impfung bei Kindern und Jugendlich­en dürfe jedoch nicht zur Voraussetz­ung sozialer Teilhabe gemacht werden.

Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) begrüßte die Entscheidu­ng. „Das ist eine gute Nachricht. Eltern und Jugendlich­e haben damit eine klare Empfehlung, sich für die Impfung zu entscheide­n.“Die Fakten sprechen dem Minister zufolge für die Impfung: Ausreichen­d Impfstoff sei da, „wenn gewünscht, kann eine Impfung diese Woche noch stattfinde­n“.

Koch-Institut (RKI). Der Stiko-Vorsitzend­e wies Vermutunge­n zurück, die Kommission habe sich politische­m Druck gebeugt: „Das ist objektiv Unsinn“, sagte Thomas Mertens. „Wir haben die Empfehlung­en deshalb aktualisie­rt, weil mittlerwei­le deutlich mehr Daten und Erkenntnis­se zur Impfung von Kindern vorliegen.“

Der SPD-Gesundheit­spolitiker Karl Lauterbach begrüßte die Änderung als überfällig: „Die Stiko hat sehr lange mit ihrer Empfehlung für Kinder gewartet.“Er hoffe nun, dass es bald auch für Kinder unter zwölf Jahren einen Impfstoff gibt.

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