Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West
„Wenn mich die Taliban erwischen, bin ich in Lebensgefahr“
Ein Ex-Dolmetscher der Bundeswehr bangt in Kabul um sein Leben – und versteht nicht, warum er kein Visum bekommt.
¥ Masar-i-Scharif. Seinen richtigen Namen will er aus Angst vor den Taliban nicht veröffentlicht sehen: Der 33 Jahre alte Afghane möchte Arian genannt werden. Arian hat viele Jahre als Dolmetscher für die deutsche Polizeieinheit in Masar-i-Scharif gearbeitet. Nun lebt Arian in Kabul in einem sogenannten Safe House des „Patenschaftsnetzwerks Afghanische Ortskräfte“, das der Bundeswehroffizier Marcus Grotian ins Leben gerufen hat. Aber auch da ist er nicht mehr sicher – die Organisation löst die Safe Houses gerade auf, weil die Taliban von Haus zu Haus ziehen. Arian will nach Deutschland. Warum er langsam die Hoffnung verliert, erzählt er am Telefon. posten ausgesucht. Ich glaube, ein Nachbar hat den Taliban verraten, dass es sich um das Haus meiner Familie handelt. Mittlerweile, habe ich gehört, das Haus soll von Regierungstruppen bombardiert worden sein. Das war ein Schock für mich. Ich kann nicht mehr nach Masar-i-Scharif zurück.
habe Angst.