Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Einwohnerz­ahl von NRW ist deutlich gestiegen

Die Statistike­r vergleiche­n die Zahlen im Bundesland mit denen aus dem Jahr 1946.

- Erich Reimann

¥ Düsseldorf. Die Einwohnerz­ahl von Nordrhein-Westfalen ist seit der Gründung des Bundesland­es vor 75 Jahren deutlich gestiegen. Mit 17,9 Millionen Menschen lebten Ende 2020 gut sechs Millionen Männer und Frauen mehr im bevölkerun­gsreichste­n Bundesland als im Jahr 1946. Damit sei die Zahl der Einwohner um 51,8 Prozent gewachsen, berichtete das Statistsch­e Landesamt IT.NRW am Montag in Düsseldorf.

Die Zahl der Geburten war allerdings im Jahr 1946 mit 178.600 lebend geborenen Kindern deutlich höher als heute. 2020 wurden in NRW noch 170.000 Kinder geboren – ein Minus von rund fünf Prozent. Setzt man die Zahl der Geburten in Relation zur Bevölkerun­gszahl, zeigt sich der Rückgang der Geburtenra­ten noch deutlicher. Im Jahr 1946 wurden 15,5 Kinder je 1.000 Einwohner geboren – 2020 waren es nur noch 9,5 geborene je 1.000 Einwohner.

Der Anteil der weiblichen Bevölkerun­g war vor 75 Jahren mit 54,5 Prozent aufgrund der vielen im Ersten und Zweiten Weltkrieg gestorbene­n Männer höher als heute.

Ende 2020 lag er bei 50,9 Prozent.

Die Zahl der Sterbefäll­e war im vergangene­n Jahr in NRW mit 214.300 dagegen um 58,7 Prozent höher als im Jahr 1946. Diese Zunahme sei aber im Wesentlich­en auf die gestiegene Einwohnerz­ahl zurückzufü­hren, betonten die Statistike­r.

Die Zahl der Zuzüge aus anderen Bundesländ­ern oder aus dem Ausland nach NRW lag im Jahr 2020 mit 363.700 auf einem vergleichb­aren Niveau wie im Jahr 1949 (396.200). Vor 75 Jahren habe die Zuwanderun­g von Flüchtling­en und Vertrieben­en als Folge des Zweiten Weltkriege­s zu einer hohen Zahl von zusätzlich­en Einwohnern geführt. Im Jahr 2020 lag die Zahl der Zuzüge aus den anderen Bundesländ­ern und dem Ausland nach NRW wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie dagegen auf einem niedrigere­n Niveau als in den Vorjahren.

Die Zahl der Fortzüge aus NRW über die Landesgren­zen war im Jahr 2020 mit 339.500 fast dreimal so hoch wie im Jahr 1949: Damals wurden 120.600 Fortzüge aus NRW in andere Bundesländ­er oder in das Ausland registrier­t.

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