Lage in den Kliniken verschärft sich wieder

Viele positive Schnelltests am Wochenende lassen zudem nichts Gutes für Bielefeld erwarten.

¥ Bielefeld (SL). Der CoronaAusbruch bei den Sennestädter Ferienspielen zieht weitere Kreise. Die Testungen haben zwei weitere positive Ergebnisse erbracht: Ein Kind und eine Betreuerin sind ebenfalls positiv getestet. Damit sind nun 22 Kinder und elf Erwachsene betroffen. Sieben weitere Corona-Testergebnisse stehen noch aus. Am Wochenende hat das Gesundheitsamt Bielefeld darüber hinaus eine Besonderheit festgestellt. Und in den Krankenhäusern ändert sich die Lage offensichtlich auch schlagartig.

Die Hospitalisierungsrate steigt: Wurden amSamstag nur neun Personen gemeldet, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, waren es am Sonntag zwölf. Vier Menschen lagen auf Intensiv, drei mussten auch beatmet werden. AmMontag lagen von den Zwölf drei auf der Intensivstation, weitere drei müssen beatmet werden. Die Zunahme der Neuinfektionen führt also auch in Bielefeld wieder zu einem Anstieg schwer kranker Covid-19-Patienten.

Außerdem hat es am Wochenende eine auffällig hohe Zahl an positiven Bürgertests (Schnelltests) gegeben. Noch stehen die Ergebnisse der daraufhin erfolgten PCR-Tests aus. Über die Kontaktnachverfolgung könne nach einer Bestätigung der Infektion geklärt werden, ob es weitere Bezüge zur Stadtranderholung in Sennestadt gibt, so das Gesundheitsamt auf Anfrage.

Nach Bekanntwerden des Corona-Ausbruches bei den

Ferienspielen waren 118 Personen an zwei Tagen von den mobilen Teams getestet worden. Der Cluster ist bereits jetzt für knapp 15 Prozent aller Neuinfektionen an den Fallzahlen der vergangenen sieben Tage zuständig. Der Anteil der Mutanten an allen Neufällen der vergangenen 28 Tage liegt bei gut 53 Prozent, fast ausschließlich handelt es sich um die Delta-Variante (indisch).

Sehr wahrscheinlich ist, dass sich die Zahl der Infizierten und die Sieben-Tages-Inzidenz weiter erhöhen werden. AmMontag hatte diese bei 71,2 gelegen – und damit den vierten Tag hintereinander über dem 50er-Grenzwert, der normalerweise die nächste Stufe der Corona-Schutzverordnung (Stufe 3) zündet. Die Stufe 2 (Inzidenz von 35,1 bis 50) hat Bielefeld kurzerhand übersprungen, als es innerhalb von zwei Tagen von 32 gleich auf 50,6 raufging. Seitdem zeigt die Kurve steil bergan.

Die seit 30. Juli geltende Verordnung besagt, dass die Stufe 3 bis zum 19. August ausgesetzt ist. Ginge es nach Oberbürgermeister Pit Clausen, der auch Vorsitzender des NRWStädtetages ist, sollte es zunächst weiterhin so bleiben. Dies sagte er in einem RadioInterview bei Zwar stiegen die Inzidenzzahlen, aber die Situation in den Krankenhäusern sei noch entspannt (zum Zeitpunkt des Interviews gab es in Bielefeld keine neuen Intensivpatienten, Somit seien weitere Einschränkungen bislang nicht zu rechtfertigen.