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Mentale Fitness macht den Unterschied
Paula Isringhausen ist seit 2018 als Sportpsychologin für den DSC tätig und erklärt, warum der Kopf im Fußball so wichtig ist und was ihren Job ausmacht.
be ich mich beworben und das hat ganz gut gepasst.“
Einen großen Teil ihrer Arbeitszeit verbringt Isringhausen seitdem nicht in der Praxis, sondern auf dem Fußballplatz. „Ich versuche bei den Jugendteams, so oft auf dem Platz zu sein wie möglich. Aus dem Auftreten der Spieler im Training und im Spiel kann man unglaublich viel lesen.“Wichtig seien unter anderem das Verhalten nach Fehlern oder Gegentoren und die grundsätzliche Körpersprache eines Teams. „Es gibt ganz unterschiedliche Merkmale, auf die ich zu achten versuche, um mir einen Eindruck zu verschaffen. Auch bei den Trainern“, sagt Isringhausen.
Der zweite wichtige Baustein neben den Trainingseinheiten sind Coaching-Gespräche mit Spielern, Trainern und Kollegen aus der Leitungsebene. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, so die 29-Jährige. Arminia habe erkannt, dass es im mentalen Bereich ein enormes Potenzial gibt. „Ich habe das Glück, dass hier viel Wert auf die Sportpsychologie gelegt wird und dass sie bei den Verantwortlichen einen hohen Stellenwert genießt“, erklärt Isringhausen.
Den Stellenwert der Sportpsychologie beschreibt sie so: „Die Psychologie ist im Fußball enorm wichtig. Wenn zwei Mannschaften gegeneinander spielen, die technisch, taktisch und körperlich auf dem absolut gleichen Niveau sind, dann entscheiden die mentale Stärke, die Teamfähigkeit und die kognitive Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen darüber, welches Team gewinnt.“Trotzdem sei der Stand in Deutschland allenfalls „okay“und die Disziplin könnte „durchaus noch mehr Beachtung bekommen“. Die USA oder England seien in dieser Hinsicht schon ein ganzes Stück weiter.
Wichtig sei vor allem zu verstehen, dass Sportpsychologie nicht zwangsläufig mit persönlichen Problemen verknüpft ist. „Ein wesentlicher Teil meiner Arbeit ist die mentale Leistungsoptimierung. Wie kann ich die letzten fünf Prozent im kognitiven Bereich rausholen und sehr gute Spieler und Trainer noch besser machen“, erklärt sie.
Sie versuche im Rahmen des kognitiven Trainings, Spielern Techniken mit an die Hand zu geben, um Fehler schneller zu verarbeiten und sich wieder auf Spiel konzentrieren zu können. „Man kann lernen, sich auf bestimmte Reize zu konzentrieren und andere auszublenden. Oft geht es dabei um die Frage nach schneller Entspannung nach dem Spiel und der damit verbundenen optimalen mentalen wie körperlichen Regeneration.“
Neben fußballspezifischen Dingen beschäftigt sich die Psychologin auch mit anderen Themen. „Das können auch private Probleme sein. Gerade bei Jüngeren mit der Schule, den Eltern oder im Freundeskreis“, so Isringhausen. In der Sommervorbereitung seien Maßnahmen zum Teambuilding wichtig.
„Neben den klassischen gemeinschaftlichen Aktivitäten wie Kletterpark und Kanufahren versuche ich, zusammen mit den Trainern Maßnahmen zu kreieren, die das Team formen und ihm eine Identität für die Saison geben.“Eine Mannschaft aus überragenden Spielern, werde keinen Erfolg haben, wenn diese nicht gemeinsam als Team funktionieren.
Um das Potenzial der Sportpsychologie noch besser nutzen zu können, plant der Verein langfristig, diesen Bereich personell breiter aufzustellen.