Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Bender-Zwillinge lernen von Kreisliga-Kollegen

Die Ex-Fußball-Profis kicken in ihrem Heimatvere­in weiter. So manches Ritual ist neu.

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¥ Rosenheim (sid). Der Online-Shop des TSV Brannenbur­g wurde in den vergangene­n Tagen ungewohnt oft besucht. Die Bender-Fantrikots waren das Objekt der Begierde. Der Kreisligis­t aus der Gemeinde im oberbayeri­schen Landkreis Rosenheim räumt zudem Rabatt beim Kauf von zwei Trikots ein – denn Lars und Sven Bender gibt es eigentlich nur gemeinsam. Nach dem Ende ihrer Profi-Karriere im Sommer beim Fußball-Bundesligi­sten Bayer Leverkusen kicken die in Rosenheim geborenen Zwillinge nun in ihrer Heimat. „Es macht unheimlich Spaß. Wir wollen auch der Region etwas zurückgebe­n“, sagte Sven Bender in der ran Bundesliga Webshow über das Engagement in Brannenbur­g.

Die Rückkehr zu den fußballeri­schen Wurzeln bringt aber auch besondere Rituale mit sich und ist eine besondere Herausford­erung. „Ein Tragerl Bier steht immer da. Wenn du da nach dem Spiel mal ne Halbe trinkst, wird man nicht negativ beäugt, dann wird einem gleich die zweite angeboten“, berichtete Lars Bender. „Da haben wir noch einiges aufzuholen. Es ist also so, dass die Jungs uns auch noch was beibringen können.“

Beim TSV lernten die Bender-Zwillinge einst als Kinder das Fußball-ABC, dann zogen sie in die große Welt hinaus. Beide schafften den Sprung in die Nationalma­nnschaft, bei den Olympische­n Spielen 2016 in Rio gewannen sie die Silbermeda­ille. Sven Bender wurde mit Borussia Dortmund zweimal deutscher Meister und Pokalsiege­r. Doch nach zahlreiche­n Verletzung­en zogen die 32-Jährigen im Sommer einen Schlussstr­ich unddas Kapitel Profi-Fußball. „Wir haben uns die Frage gestellt, ob wir noch jeden Tag unsere Leistung abrufen können. Für uns hätte es sich so angefühlt, als würden wir uns selbst ein bisschen betrügen“, erklärte Lars Bender. „Es ist ja nicht alltäglich, dass man es als Brüderpaar schafft, oben anzukommen und sich dort so lange zu halten“, sagte Sven Bender über die erfolgreic­he Zeit.

Doch ganz wollten sie auf den Ball nicht verzichten. Im Inntal-Derby gegen den ASV Flintsbach (5:2) vor immerhin 450 Zuschauern gaben sie ihr Debüt, auch das zweite Spiel in der Kreisklass­e 1 wurde gewonnen. Nach einigen Coronafäll­en in der Mannschaft wurden die nächsten beiden Meistersch­aftsspiele aber abgesetzt. Der Verkauf der Bender-Fantrikots geht dennoch weiter.

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Die Ex-Leverkusen­er Lars und Sven Bender kehren zu ihren Wurzeln zurück.

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