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Lippmann greift wieder an
Die Herforderin ist zurück in der Volleyball-Nationalmannschaft. Auf der 26-Jährigen ruhen die Hoffnungen bei der EM in Bulgarien. Zum Auftakt geht es heute gegen Polen.
¥ Köln. Pause hin oder her – Louisa Lippmann ist sich sicher: „Springen geht noch“, versichert die 26 Jahre alte gebürtige Herforderin und muss lachen. Ein Glück, denn nach ihrer Rückkehr in die Nationalmannschaft ruhen auf Deutschlands Top-Volleyballerin die Hoffnungen bei der Europameisterschaft. Und für die ist Lippmann nach ihrem Mammut-Programm wieder bereit: „Die Pause war die richtige Entscheidung für mich persönlich“, um „frisch“in die EM-Vorbereitung zu starten: „Ich hatte in China und Russland ein straffes Programm.“
So kann man das wohl nennen. Bronze mit Schanghai in der „Bubble“der chinesischen Liga im Dezember, dann ein Abstecher zur Nationalmannschaft, der mit dem Verpassen der Olympia-Qualifikation im Januar endete. Kurz darauf schlug sie für den russischen Erstligisten Lokomotive Kaliningrad auf, mit dem sie im April die Meisterschaft holte. Allein in China sei Lippmann auf „22 Spiele in 34 Tagen gekommen“, berichtete Bundestrainer Felix Koslowski im Mai, als er seinen Kader für die Nations League bekannt gab – ohne Lippmann. Denn „physisch und psychisch“sei die Leistungsträgerin bei dem Pensum „an Grenzen geführt“worden. Nun ist nicht nur Koslowski „froh, Louisa wieder im Team zu haben, sondern auch die gesamte Mannschaft und ganz Volleyball-Deutschland.“
Und in Volleyball-Deutschland ist „Loui“bestens bekannt. 2014 gab sie ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft, mit dem Dresdner SC und SSC Palmberg Schwerin feierte sie insgesamt vier Mal den Gewinn der deutschen Meisterschaft. Die mehrfachen Auszeichnungen als „Volleyballerin des Jahres“und „Most Valuable Player“der Liga erweitern die Liste, derzeit steht sie in Italien unter Vertrag. Mit all ihrer Erfahrung soll Lippmann bei der EM (bis 4. September) wieder für die nötige „Durchschlagskraft im Angriff“sorgen, die laut Bundestrainer zuletzt „gefehlt hat“. Zum Auftakt geht es heute gegen Polen (19.30 Uhr/
Doch neben ihren „spielerischen Qualitäten und der Physis“zählt für Koslowski auch die „Persönlichkeit“. Denn mit Lippmann komme „ein Teil des Herzens des Frauennationalteams“zurück.
Lippmann selbst will mit dem Team ins „Halbfinale und Finale“, auch wenn die Leistungsdichte in Europa sehr groß sei. „Das Viertelfinale kennen wir jetzt“, sagte die Rückkehrerin: „Wir möchten gerne den Schritt darüber hinaus schaffen.“Ihr bislang letztes Spiel im Nationaltrikot war „das traurige Ende der Olympia-Quali, als unser Traum geplatzt ist“erzählt Lippmann. Nur ein Sieg hatte zum Tokio-Ticket gefehlt. Das ist abgehakt: „Wir sind eine etwas andere Mannschaft. Ich freue mich mit den Mädels die EM zu bestreiten und die Emotionen gemeinsam zu feiern.“