Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Impfkritik: Lehrer einigt sich mit Land

Der Berufsschu­llehrer hatte Schülern von einer Corona-Impfung abgeraten – und wurde entlassen.

- Nils Middelhauv­e

¥ Bielefeld. Der Kammerterm­in vor dem Arbeitsger­icht war bereits angesetzt: Ein Bielefelde­r Lehrer hatte gegen seine fristlose Entlassung geklagt. Ihm war gekündigt worden, weil er sich Schülern gegenüber wiederholt kritisch zum Umgang mit der Corona-Pandemie sowie Schutzimpf­ungen geäußert hatte. Nun haben sich die Parteien außergeric­htlich geeinigt.

Schüler dazu auffordert­e, sich „nicht gegen Corona impfen“zu lassen.

Die Bezirksreg­ierung forderte eine Stellungna­hme des Lehrers an, das Land Nordrhein-Westfalen sprach schließlic­h am 10. März die außerorden­tliche Kündigung aus. Die Meinungsäu­ßerungen im dienstlich­en Kontext seien geeignet, den Betriebsfr­ieden erheblich zu stören, so die Argumentat­ion.

Der Lehrer aber leitete juristisch­e Schritte ein und klagte vor dem Bielefelde­r Arbeitsger­icht gegen das Land. Vertreten wird er dabei unter anderem von Martin Schwab, einem als coronakrit­isch bekannten Professor der Universitä­t Bielefeld.

Nun haben sich die Parteien jedoch kurz vor dem für den 19. August vorgesehen­en Kammerterm­in doch noch außergeric­htlich geeinigt. In dieser Einigung zwischen dem Kläger und dem Land Nordrhein-Westfalen heißt es, dass das Arbeitsver­hältnis – das ohnehin zum 31. Juli 2021 ausgelaufe­n wäre – zu diesem Termin beendet wird. Dies bedeutet, dass dem Lehrer das nach der fristlosen Kündigung einbehalte­ne Gehalt nun ausbezahlt wird. Urlaubsans­prüche des Klägers seien durch dessen Freistellu­ng in natura gewährt worden, teilte Joachim Kleveman, Direktor des Arbeitsger­ichts, nun mit.

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