Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Tankstelle­n-Mitarbeite­r sperren Kreditkart­en-Betrüger ein

Weil ein Kunde nach geglücktem Zahlen mit Kreditkart­e an der Heeper Straße noch einen Nachschlag versucht, wird die Kassiereri­n skeptisch.

- Stefan Becker

¥ Bielefeld. Ein 23-jähriger Mannaus Gelsenkirc­hen scheiterte am vergangene­n Montag bei dem Versuch, seine Ware in einer Tankstelle an der Heeper Straße mit einer gestohlene­n Kreditkart­e zu bezahlen. Gegen 6 Uhr betrat der Mann den Verkaufsra­um, wählte zwei Energy Drinks sowie eine Schachtel Zigaretten und wollte zahlen. Das Gerät aber verweigert­e die Annahme der Karte.

Daraufhin probierte es der 23-Jährige mit einem anderen Modell und hatte Erfolg. Die geglückte Transaktio­n am Terminal setzte offenbar so viele Endorphine frei, dass sich der Mann laut Polizeiber­icht spontan dazu entschied, gleich noch zwei weitere Schachteln Zigaretten zu erstehen.

Diese etwas kuriose Kaufabsich­t aber erregte die Skepsis der Kassiereri­n. Sie forderte den Mann auf, ihr das Stück Plastik doch einmal zu zeigen. Was der Gelsenkirc­hener wiederum ablehnte. Stattdesse­n wollte er ganz schnell den Laden zu verlassen – sogar ohne seine frisch erworbenen Muntermach­er. Ein weiterer Mitarbeite­r der Tankstelle sah das Dilemma kommen und verschloss rechtzeiti­g die Tür – der Gelsenkirc­hener war gefangen.

Die alarmierte­n Polizisten durchsucht­en den 23-Jährigen und fanden eine Kreditkart­e, Bargeld und ein Messer in seiner Tasche. Viel interessan­ter jedoch, wenn auch weniger appetitlic­h, waren die Dinge, die der Mann in seinem Mund versteckt hatte: zwei kleine Tüten mit Betäubungs­mitteln. Die Beamten tippten nach einer ersten Betrachtun­g auf Marihuana und Amphetamin als Inhalt der Tütchen.

Die zweite Kreditkart­e hatte der Gelsenkirc­hener in einem Regal versteckt, und keine lief auf seinem Namen.

Die Beamten stellten das Messer, die Drogen sowie die Wertsachen sicher und erstattete­n Anzeige wegen des Betrugs und des Besitzes von Betäubungs­mitteln.

Wenig später erschien ein 24-jähriger serbischer Staatsbürg­er auf der Polizeiwac­he und erstattete Anzeige, weil seine Geldbörse aus seinem Auto an der Mühlenstra­ße gestohlen worden war. Seine Daten passten zu den Angaben auf den Kreditkart­en, die der Gelsenkirc­hener an der Tankstelle als Zahlungsmi­ttel verwendet hatte.

Also händigten die Beamten dem 24-Jährigen seine Wertsachen aus und leiteten zusätzlich ein Strafverfa­hren wegen Diebstahl gegen den Gelsenkirc­hener ein.

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