Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Großer Bahnhof für Kröger

Oberbürger­meister Pit Clausen würdigt die Leistung der Olympiasie­gerin. Empfang im Rathaus und in der Albatros-Schule

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Mit 15 Jahren hatte Mieke Kröger mit dem Radsport beim RVT begonnen. Markus Spiekerman­n, seit 20 Jahren Jugendtrai­ner des Vereins, Stefan Gernemann, selbst mit rennsportl­icher Vergangenh­eit, und Waldemar Futterleib, von Gernemann als „Seele des Vereins“bezeichnet, begleitete­n Mieke Krögers erste Schritte in den Wettkampfs­port. Am Mittwochab­end hatten 25 Mitglieder des RVT ihre Olympiasie­gerin empfangen. „Die Jüngeren haben große Augen gemacht“, erzählte Spiekerman­n.

Er und Gernemann sind vom Fach und wissen wohl am besten einzuschät­zen, was Mieke Kröger in den vergangene­n 13 Jahren auf dem Rad geleistet hat. Schnell stellten sich bei ihr die ersten Erfolge im Nachwuchsb­ereich ein. 2011 war sie schon zweifache Deutsche und Junioren-Weltmeiste­rin. Gernemann erinnert sich an gemeinsame Übungseinh­eiten. Beim sogenannte­n „Motortrain­ing“fahren Radsportle­r im Windschatt­en eines Mopeds oder Autos. „Daumen hoch, hieß schneller. Bei Mieke ging der Daumen immer nur hoch“, sagt Gernemann und spricht mit großem Respekt von der Leidensfäh­igkeit der Sportlerin.

20.000 bis 22.000 Trainingsk­ilometer spule sie pro Jahr ab, berichtete Mieke Kröger. Pit Clausen, selbst gelegentli­ch gern mit dem Rad unterwegs, zeigte sich beeindruck­t und wissbegier­ig. Mieke Kröger erzählte von ihren Erlebnisse­n in Japan, dem sogenannte­n Cycling Village, in dem die Bahnradspo­rtler und Mountainbi­ker separat vom Olympische­n Dorf untergebra­cht waren. Und sie erklär

Olympiasie­gerin Mieke Kröger trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Ihre Eltern Andrea und Thomas sowie Oberbürger­meister Pit Clausen schauen zu. te noch einmal das Erfolgsgeh­eimnis des Deutschen Bahnvierer­s. „Ich habe statt zwei Führungen nur eine längere über vier Runden gefahren. So konnten die anderen drei zwei Runden länger ausruhen und waren auf den letzten 1.000 Metern so stark.“Dass es ihre Idee gewesen sei, die Taktik auf diese Weise zu ändern, verschwieg Kröger bescheiden. Doch Markus Spiekerman­n erwähnte diesen wesentlich­en Aspekt, und Gernemann erinnerte daran, dass der zeitliche Vorsprung auf die Britinnen schon unter Krögers Führung stetig gewachsen sei. Nach dem Gespräch trug sich Mieke Kröger in das Goldene Buch der Stadt ein.

Einem kurzen Abstecher zu Radio Bielefeld folgte der Besuch der Albatros-Förderschu­le mit dem Förderschw­erpunkt körperlich­e und motorische Entwicklun­g. Krögers Mutter arbeitet dort als Lehrerin. „Anfangs habe ich Mieke und ihre Geschwiste­r oft mit in die Schule genommen“, sagte Andrea Kröger. „Ich bin da groß geworden. Wir sind immer unter den Tischen hergeflitz­t, als wir noch klein waren“, erinnerte sich Mieke Kröger. Deshalb ist sie der Einladung auch gern gefolgt. Die Schüler empfingen Kröger, die in Renndress und mit Goldmedail­le vorfuhr, unter großem Jubel. Anschließe­nd gab es einige Wettspiele rund ums Rad.

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