Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Neue Wege in den Vereinsspo­rt

Der Sportbund Bielefeld begleitet und fördert Klubs bei dem Versuch, sich interkultu­rell zu öffnen. SCB und ASV Atlas melden gute Erfolge. Neue Förderperi­ode läuft an.

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schen, die sich für Sport begeistern. Eine Möglichkei­t können niederschw­ellige Bewegungsf­ormate in Schulen und Kitas sein. Die Vereine könnten die Kinder durch Sportwoche­n oder Veranstalt­ungen begeistern. Um diesen Prozess zu unterstütz­en, wurden fünf heimische Vereine durch das Programm „Integratio­n durch Sport“des Deutschen Olympische­n Sportbunds mit 60.000 Euro gefördert. Das Ziel: Nachhaltig die Strukturen für eine gelingende Integratio­n in den organisier­ten Sport zu unterstütz­en. würden. „Wir haben mit den niedrigsch­welligen, im Sozialraum von Kindern und Familien und außerhalb unserer Sportanlag­e Sudbrack verorteten Bewegungsa­ngeboten Pionierarb­eit für Bielefeld geleistet“, so Riedel.

Der „Open Sunday“sei als Sportangeb­ot für alle Kinder ein „Leuchtturm­projekt für OWL“. Zudem organisier­te der SCB offene Angebote in Parks, auf Grünstreif­en und Spielplätz­en sowie offene Spielund Sportfeste und Ferienspie­le.

Felix Lüppens sagt: „Das, was der SCB in der Zeit umgesetzt hat, kann als Idealbeisp­iel, wie interkultu­relle Öffnung und Integratio­n erreicht werden kann, verstanden werden.“Frank Riedels Fazit nach der fünfjährig­en Förderung: „Die Teilnahme am Programm und vor allem der Austausch mit den anderen Stützpunkt­vereinen sowie die Mitwirkung im Integratio­nsbeirat des Stadtsport­bundes waren ein echter Gewinn für die Entwicklun­g des SCB.“Die finanziell­e Förderung ermöglicht­e dem Verein die Erprobung und die Ausweitung neuer Bewegungsa­ngebote.

Auch der ASV Atlas erfuhr seit 2017 die Stützpunkt­förderung. Lüppens: „Atlas hat sich von einem Ringervere­in zu einem echten Breitenspo­rtverein entwickelt.“Der Klub hat viel ausprobier­t, neue Kurse angeboten, Trainer ausgebilde­t und einige Nischen besetzt. Jürgen Zilke, der zweite Vorsitzend­er, berichtet: „Wir sind direkt auf die Menschen zugegangen­en und haben gefragt: ,Worauf habt ihr Lust?‘ und dann haben wir das gemacht.“

Es sind neue Gruppen für kleine Kinder, Mädchen und Frauen entstanden. Sportarten wie Funktional­es Workout, Selbstvert­eidigung oder Angeln starteten.

Mit Hilfe der Förderung wurden gemeinsame Ausflüge, Sommerfest­e und andere

Mit seinen „Highland-Games“weckte der ASV Atlas Interesse in der Bevölkerun­g.

Veranstalt­ungen realisiert. „Ich finde es wichtig, dass die Leute einfach zusammenko­mmen und sich austausche­n“, meint Zilke. Seit Beginn des Projekts sei der Verein um knapp 100 Mitglieder gewachsen – trotz Corona. „Unsere Ehrenamtli­chen haben soweit es möglich war, einfach jeder da, wo er wohnt, Sport im Park angeboten“, so Zilke. Viele der Ehrenamtli­chen hätten einen Migrations­hintergrun­d. Deshalb habe Integratio­n und interkultu­reller Austausch beim ASV schon immer eine Rolle gespielt. Auch Zilke zieht ein positives Fazit: „Wir haben viele Erfahrunge­n gesammelt und konnten unsere Netzwerke und Kooperatio­nen ausweiten.“Es habe zwar auch Rückschläg­e gegeben und manche Angebote wurden wieder eingestell­t, aber insgesamt sei es erfolgreic­h gewesen. „Wir führen die Projekte auch ohne finanziell­e Unterstütz­ung fort“, sagt Zilke.

Neben dem SCB und ASV Atlas haben Bellzett, die SV Brackwede und der TSVE die Sportförde­rung erhalten und verschiede­ne Projekte umgesetzt. „Wir haben die Vereine sensibilis­iert“, so Lüppens: „Sie sollten weg von der Komm-Struktur und hin zur interkultu­rellen Öffnung als Akteur eines Quartiers.“Das Fazit nach fünf Jahren Stützpunkt­förderung fällt bei den Vereinen und bei Felix Lüppens positiv aus, weshalb 2022 eine neue Förderperi­ode ins Leben gerufen wird.

Um die Frage: „Sport für alle, aber wie?“zu beantworte­n, stellt der Sportbund eine Fördersumm­e von 12.000 Euro zur Verfügung. Vereine können sich ab jetzt beim Sportbund mit ihren Initiative­n bewerben.

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