Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West
Sensationeller Saison-auftakt für den Flohmarkt auf dem Siggi
Die milden Temperaturen am Ostersamstag lockten die Menschen zu den etwa 150 Ständen.
Bielefeld. Es passte einfach alles: milde Temperaturen, laue Lüftchen und kein einziger Regentropfen. Dazu ein Angebot von allem, was sich über den Winter in den Kellern und Kabuffs im Bielefelder Westen so angesammelt hat. Denn der traditionelle Flohmarkt oder Trödelmarkt auf dem Siegfriedplatz im Bielefelder Westen zählt mit zu den letzten seiner Art.
„Es ist ein fixer Nachbarschaftstreffpunkt“, sagt Ulrich Zucht vom Verein Bürgerinitiative Bürgerwache. Der Verein managt das gleichnamige Stadtteilzentrum, betreibt die Kaffeewirtschaft und lost unter den Bewerberinnen und Bewerbern auch die rund 150 Stände aus für die Flohmarkt-teilnahme am letzten Samstag im Monat. Dass der diesjährige Saison-auftakt ausgerechnet zwischen zwei Feiertagen lag und mitten in den Osterferien, bremste weder den Elan der Verkäufer noch den der Besucher. Eher im Gegenteil: Beim Start um 15 Uhr sahen die nachkommenden Gäste anfangs keine Stände mehr vor lauter Menschen. Die Kleiderständer und Tapeziertische verschwanden hinter Suchenden jeden Alters, die auf und unter Tischen wühlten, Kleiderbügel hin und her schoben, Bücher in Kisten umstapelten, DVDS neu sortierten und große Augen bekamen, wenn sie plötzlich eine langersehnte Schallplatte in den Händen hielten.
Ein Fest für die ganze Familie: Der kleine Lasse trug auf dem linken Arm stolz seine neue Plastikschaufel, während er mit der rechten Hand die beiden Spielzeugautos balancierte. Kirsten Bohle ergatterte ein Eichborn-exemplar aus der Reihe „Miese Witze“und gab gleich eine Kostprobe: „Was ist gelb, krumm und schwimmt aufdemteich? Eine Schwananas.“Echter Brüller. Linus Schönen schulterte seinen schwer barocken Bilderrahmen „für vier Euro“und trank beim Vorbeischlendern ein Helles aus der Flasche. Das Flohmarktgetränk to go an diesem Samstag. Während die Euros von Hand zu Hand wechselten, standen überall junge und alte Leute, die erzählten, anprobierten, ausprobierten und zum Finale mit der gemachten Beute im Café einkehrten. Nach zwei Stunden lehrte sich der Platz allmählich und die kostbaren Waren wanderten wieder zurück in Pappkartons– fürs nächstemal am 27. April.