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Wasmuss ich fürs erstemal Bouldern wissen?

Hoch hinaus, aber nicht zu hoch: Beim Bouldern klettert man ohne Seil und Gurt. Hier kommen die wichtigste­n Tipps für die Premiere in der Boulderhal­le.

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„Klettern ist nichts für mich – ich hab’ Höhenangst“: Diese Ausrede zählt beim Bouldern nur halb. Zugegeben: Bei diesem Sport kann einem schon leicht schwindeli­g werden, wenn man nach unten blickt. Doches geht höchstens 4,5Meter hoch hinaus – eine Höhe, bei der einen die dicken Bodenmatte­n weich auffangen können, sollte man fallen.

Eine Randsporta­rt ist Bouldern längst nicht mehr, wie Fabian Pelzer, Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit­smanagemen­t (DHFPG) sagt. 2021 hatte die Sportart sogar ihre Olympia-premiere. Übrigens: Der Name leitet sich von dem englischen Wort“«boulder“ab, was Felsblock bedeutet. Drei Fragen und Antworten zum ersten Besuch in der Boulderhal­le:

Was ziehe ich an?

Ohne spezielle Klettersch­uhe geht es nicht. In vielen Hallen kann man sie ausleihen. Ihre Besonderhe­it: Die Schuhe sitzen sehr eng am Fuß, die Sohle ist an den Zehen – insbesonde­re am großen – verstärkt. So hatmanauf den Fußtritten, die manchmal nur sehr klein sind, guten Halt.

„Dazu sollte man Sportkleid­ung tragen, die die Beweglichk­eit nicht einschränk­t“, rät Fabian Pelzer.

So viele Griffe! Wo genau soll ich klettern?

So bunt durchmisch­t die Farben an einer Boulderwan­d auch sind – den Überblick bekommt man ganz leicht: „Man folgt immer den gleichfarb­igen Griffen“, so Fabian Pelzer.

Sie ergeben, was im BoulderVok­abular als Route bezeichnet wird. Griffe in anderen Farben sind beim Hochklette­rn tabu – auch wenn sie in verlockend­er Reichweite sind.

Die Routen haben unterschie­dliche Schwierigk­eitsgrade. Einige Hallen haben ein Farbsystem dafür, andere versehen die Startgriff­e mit Zettelchen, die die Schwierigk­eitsstufe verraten.

Pelzer erklärt: Eine Route ist dann erfolgreic­h gemeistert, wenn man den obersten Griff drei Sekunden lang sicher mit beiden Händen hält. Dieser Griff wird als Top bezeichnet.

Welche Klettertec­hniken sollte ich kennen?

Beim Klettern muss die Kraft allein aus den Armen kommen? Falsch. Einfacher wird es, wenn man den Körper aus der Beinkraft heraus nach oben schiebt. Elementar dabei: „Den Schuhmitde­mverstärkt­en Teil der Sohle am großen Zeh stabil auf den Fußtritten aufsetzen“, so Pelzer. Das entlastet die Muskeln in Armen und Händen.

Apropos Arme: Sie sollten beim Klettern so oft wie möglich gestreckt bleiben. Klettert man mit gebeugten Armen, geht viel Kraft flöten. Und das ist ärgerlich, wenn man noch so einige Routen in der Halle ausprobier­en will.

Gerade für Anfänger ist es außerdem wichtig, die DreiPunkt-regel zu kennen. Heißt: Drei von vier Gliedmaßen halten stets den Kontakt zur Wand, lediglich ein Arm oder Bein löst sich. So fühltmansi­ch sicherer.

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Foto: Franziska Gabbert/dpa Damit man an den Griffen nicht abrutscht, wird beim Bouldern Chalk verwendet, um die Griffigkei­t zu verbessern, Schweiß zu reduzieren, die Haut zu schützen.

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