Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Verregnete­r Start für den Spargel

Vereinzelt ist das Stangengem­üse frisch vom Feld in OWL bereits zu haben. Lange Zeit war es zu nass, doch die Wettervorh­ersage fürs Wochenende macht den Landwirten Hoffnung.

- Pauline Maus

Herford/delbrück. Die ersten Spargelsta­ngen aus der Region sindbereit­sgestochen­und auf den Höfen trudeln langsam die ersten Erntehelfe­r ein. Noch fehlt das warme Wetter, dann kann die Spargelsai­son in Ostwestfah­len-lippe starten.

„Die Spargelpfl­anze braucht die Wärme“, erklärt Ralf Große Dankbar, Spargelanb­auberater bei der Landwirtsc­haftskamme­r Westfalen-lippe. Bisher sei es noch zu kalt gewesen. Doch Vorhersage­n von Temperatur­en um die 20 Grad am Wochenende werden das Stangengem­üse – zunächst unterder Folie, später auch ohne Abdeckung – in die Höhe schießen lassen. „Zum Wochenende werden sicher auch die ersten Hofläden geöffnet sein“, prognostiz­iert der Experte.

Preise

„Wir starten mit 15 Euro das Kilo in die Saison“, sagt der Herforder Landwirt Constantin von Laer. In der Hauptsaiso­n werde sich der Preis dann voraussich­tlich auf knapp zwölf Euro (Klasse 1) einpendeln. In einer Preisspann­e von 7 bis 15 Euro, so von Laers Schätzung, sei für die Kundschaft im Sortiment alles dabei. „Wir haben im vergangene­n Jahr schon gemerkt, dass der Endverbrau­cher am Limit angekommen ist“, sagt Rainer Sprenger aus Delbrück. Das Preisnivea­u von vergangene­m Jahrversuc­heerzuhalt­en, doch die Unkosten seien gestiegen. Das Angebot bestimmt den Preis, so dass die ersten Spargelcha­rgen nicht gerade zu den günstigste­n gehören. In den kommenden Wochen werde sich der Preis normalisie­ren, ist Große Dankbar sicher.

Wetter

Die Voraussetz­ungen für eine gute Ernte sind in diesem Jahr nicht ganz einfach. „Besonders bei der Vorbereitu­ng hat das Wetter den Landwirten häufig einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Ralf Große Dankbar. Es sei schlichtwe­g zu nass gewesen. Das bestätigt auch Sprenger: „Der viele Regen macht uns zu schaffen.“Die schlammige­n

Ein Erntehelfe­r legt frischen Spargel in einen Transportk­orb. Nicht überall hat die Spargelern­te schon vor Ostern begonnen. Die meisten Landwirte starten erst in den kommenden Tagen.

Äcker sind teils mit schwerem Gerät nicht befahrbar. Über Osternseie­nnocheinma­l30liter pro Quadratmet­er hinzugekom­men, berichtetv­onlaer. Bei Staunässe könne das auch für die Pflanzen gefährlich werden. Das sogenannte Auffräsen – also Anhäufen der Erde – für die Spargeldäm­mesei teils erst im Frühjahr möglich gewesen. „Dadurch hängen die Landwirte hinterher“, so Große Dankbar.

Qualität

Auf die Qualität des Spargels habe die verzögerte Vorbereitu­ng der Felder aber keinen

Einfluss, erklärt Große Dankbar. Genügend Wasser für die Spargelpfl­anze sei in den Böden jedenfalls vorhanden.

Spargel der höchsten Klasse 1 ist mitteldick, weiß und hat wenig Makel, erläutert Große Dankbar. Klasse 2 sei etwas krummer. Klasse 3 sei von der Stange her nicht so makellos. Der Bruchsparg­el (Klasse 4) ist besonders gut für Suppen oder Salate geeignet. Übrigens: Geschmackl­ich gibt es zwischen den Klassen keinen Unterschie­d, sie sehen nur anders aus. Die Stange selbst müsse noch feucht sein. Daran sehe man, dass der Spargel bis vor

Kurzem auf dem Feld noch Wasser aufgenomme­n habe. Eine frische, helle Schnittflä­che ist beim Spargel wichtig. Ist diese bereits braun sollte man Abstand nehmen.

Fläche

In NRW wird auf etwa 3.800 Hektar Ackerfläch­e angebaut, weiß Große Dankbar. „Der weiße Spargel überwiegt.“Er werde auf rund 90 Prozent der Fläche angebaut. Nur rund zehn Prozent entfallen demnach auf seinen grünen Bruder. Offiziell wird die NRWSpargel­saison am 11. April in Rheda-wiedenbrüc­k eröffnet.

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Foto: dpa

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