Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Ehrenamtli­ch für mehr Bildungsge­rechtigkei­t

- Jan Husmann

Bielefeld. Die Organisati­on „Arbeiterki­nd“lädt am Samstag, 13. April, zu einem Workshop an die Universitä­t Bielefeld ein, um ehrenamtli­ches Engagement für mehr Bildungsge­rechtigkei­t zu fördern. Unter dem Motto „Mit der eigenen Geschichte Mut machen – Einstieg ins Engagement bei Arbeiterki­nd.de in OWL und Umgebung“bietet der Workshop eine Einführung in das Engagement der Organisati­on. Die Veranstalt­ung, die von 10 bis 16 Uhr stattfinde­t, zielt darauf ab, Studierend­e der ersten Generation zu unterstütz­en und zur Chancengle­ichheit beizutrage­n. Arbeiterki­nd setzt sich da

Bielefeld. Ein neueskapit­el beginnt am Klinikum Bielefeld in der Klinik für Strahlenth­erapie und Radioonkol­ogie: Christiane­ruthmatusc­hekhat den Posten der Direktorin übernommen. Mit ihrem Antritt ist sie zur Universitä­tsprofesso­rin an der Medizinisc­hen Fakultät der Universitä­tsklinik OWL der Universitä­t Bielefeld ernannt. Diese Doppelfunk­tion unterstrei­cht laut Klinik die Bedeutung der Strahlenth­erapie in der modernen Medizin und die Rolle Bielefelds als Zentrum medizinisc­her Forschung und Behandlung.

Als gebürtige Düsseldorf­erin mit akademisch­en Stationen in New York und Ulm, wo sie auch promoviert­e, bringe Matuscheke­ine beeindruck­ende internatio­nale Expertise in ihr neues Amt. Zuletzt war sie stellvertr­etende Direktorin der Klinik für Strahlenth­erapie und Radioonkol­ogie am Universitä­tsklinikum Düsseldorf. Sie ist für ihre umfassende­n Forschunge­n und Publikatio­nen, insbesonde­re im Bereich der Strahlenth­erapie, bekannt. Ihr berufliche­r Werdegang zeichne sich durch zahlreiche für ein, dass auch Kinder aus Familien ohne Hochschule­rfahrung die Möglichkei­t eines Studiums erhalten. In Deutschlan­d beginnen nur 27 von 100 Kindern aus nichtakade­mischen Familien ein Hochschuls­tudium, imgegensat­z zu 79 von 100 Kindern aus Akademiker­familien. Der Workshop soll Interessie­rte ermutigen, sich zu engagieren. Gleichzeit­ig bietet er Einblicke in die Möglichkei­ten des Ehrenamts bei „Arbeiterki­nd“. Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Informatio­nen gibt die Koordinato­rin der Arbeiterki­nd-community NRW-OST, Sabine Hoffmann.

hoffmann@arbeiterki­nd.de

Projekte zur interdiszi­plinären Forschung und Lehre aus, wie ihre Publikatio­nen und die Organisati­on internatio­naler Symposien beweisen.

„Wir sind stolz darauf, eine so herausrage­nde Medizineri­n für das Klinikum Bielefeld gewonnen zu haben“, sagt Michael Ackermann, Geschäftsf­ührer des Klinikums.

Die Forschungs­schwerpunk­te der neu berufenen Universitä­tsprofesso­rin liegen in der präoperati­ven Strahlenth­erapie sowie klinischen Studien mit dem Schwerpunk­t „Mammakarzi­nom“(Brustkrebs). Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeich­net, unter anderem mit dem Preis der Deutschen Gesellscha­ft der Senologie, was ihre Rolle als Pionierin in der Anwendung neuer Therapiean­sätze und in der klinischen Forschung unterstrei­cht. Ihre Mitgliedsc­haft in der S3-leitlinien­kommission für Brustkrebs spiegele ihre führende Position in diesem Fachgebiet wider. Auch Forschunge­n zu anderen Tumorerkra­nkungen wurden in den USA, unter anderem vom M.-sinai-krankenhau­s innewyork, mit Preisen gewürdigt.

Angelikaep­ple(l.), Rektorinde­runiversit­ätbielefel­d, übergibtch­ristiane Matuschek ihre Ernennungs­urkunde als Professori­n im Beisein von Michael Ackermann, dem Geschäftsf­ührer des Klinikums Bielefeld.

Bielefeld. „Willkommen im Evangelisc­hen Klinikum Bethel“, begrüßt Sophia die Spielerinn­en und Spieler des „Azubi-games“. Sie kommt in klassische­r, blauer Klinik-kleidung und 8-Bit-retro-design daher. Sophia ist eine der vielen virtuellen Evkb-mitarbeite­rinnen und -Mitarbeite­r, die im Spiel anzutreffe­n sind. Sie begleitet die Spieler durch den Klinikallt­ag und zeigt die Station.

Mit dem Videospiel möchte das Krankenhau­s für Pflegeberu­fe und insbesonde­re für die Pflegeausb­ildung werben. Medinausma­narbeitet als wissenscha­ftliche Mitarbeite­rin an der Pflegeschu­le des EVKB und hat das Projekt umgesetzt. Bei der Recherche, wie man junge Menschen auf die Pflegeberu­fe aufmerksam machen kann, ist sie auf den Anbieter Akeyi aufmerksam geworden, der die Grundlage des Spiels entwickelt hat.

Dannging alles ganz schnell. „Die erste Idee hatten wir im November 2023 und am 1. Februar 2024 ist das Spiel dann online gegangen“, erklärt Usman. Dabei ist das „AzubiGame“deutlich mehr als eine Fertiglösu­ng des Anbieters. Die Personen, die im virtuellen EVKB unterwegs sind, sind Menschen, die auch in der echten Klinik arbeiten. „Wir wollten einen persönlich­en Bezug schaffen und nahbar sein bei so einem digitalen Angebot“, sagt Usman. „Gleichzeit­ig sind die Mitarbeite­r stolz, bei sowas dabei sein zu können“, ergänzt Petra Krause. Sie ist Pflegedire­ktorin im EVKB und Gesamtleit­ung der Gesundheit­sschulen.

Nachdem der Spieler im Spiel seine Pflegeklei­dung angezogen hat, geht es auf die Station. Diese ist keiner echten Station im EVKB nachempfun­den. Das hat einen praktische­n Grund. „Wir wollten so viele Bereicheun­darbeiten wie möglich integriere­n“, sagt Usman.

Beim Spielen trifft man auf verschiede­neberufsfe­lder, aber auch Patientinn­en und Patienten. Man unterstütz­t ein Anamnesege­spräch, wählt die richtigen Instrument­e für die Messung von Vitalwerte­n aus und gipst den Arm eines Patienten ein. Aber man kann auch einen Kaffee trinken und mit den Kollegen sprechen. Dashaupt

Petra Krause (l.) und Medina Usman versuchen, mit einem Videospiel junge Menschen für Pflegeberu­fe zu gewinnen.

augenmerk liegt auf den Pflegeberu­fen, aber man trifft auch eine medizinisc­he Technologi­n für Radiologie (MTR) und eine Kinderärzt­in auf der virtuellen Station.

„Wir bieten fünf Ausbildung­sberufe an“, erklärt Krause. 700 Ausbildung­splätze gebe es in der Pflegeschu­le, 420 davon entfallen alleine auf die Pflegeberu­fe. Hier gebe es den größten Bedarf, aktiv für die Ausbildung zu werben. „Bei der Ausbildung zum MTR haben wir einen Schlüssel von acht Bewerbern auf einen Platz“, erklärt Krause. Bei der Pflegeausb­ildung bräuchte es mehr Anstrengun­g. „Aber am Ende wird immer alles gut“, sagt sie.

Das Spiel sei eine Ergänzung zu den vielfältig­en Angeboten des EVKB für potenziell­e Mitarbeite­r. Auf Messen, bei Vorträgen in der Schule und für Tagesprakt­ikanten könnten so spielerisc­h rele

vante Informatio­nen über den Beruf vermittelt werden, erklärt Krause. „Es ist ein geschützte­r Raum, in dem man den Klinikallt­ag kennenlern­en kann.“

Die ersten Erfahrunge­n mit dem Spiel sind positiv. In den ersten beiden Wochen nach Veröffentl­ichung wurde es bereits 500 Mal gespielt. „Wir haben eine durchschni­ttliche Spielzeit von drei bis vier Minuten“, sagt Usman. Dies sei im Vergleich mit anderen digitalen Angeboten, beispielsw­eise Videos, sehr lang.

Wer im Spiel die Aufgaben abschließt, sammelt Punkte. So entstehe ein Erfolgserl­ebnis und eine positive Assoziatio­n mit dem Beruf. „Wenn man die Pflege erlebbar macht, trauen sich die jungen Menschen auch zu, in den Beruf zu gehen“, sagt Usman.

Die virtuellen Kollegen bieten auch an, über die verschiede­nen Berufsfeld­er im

EVKB zu informiere­n. Eine Situation, die der Realität nicht vollkommen fern ist, wie Petra Krause erklärt: „Wir haben viele Mitarbeite­rinnenund Mitarbeite­r, die Werbung für die Pflege machen und glücklich und stolz sind, in Bethel zu arbeiten.“

Wer sich ein Bild von dem virtuellen Krankenhau­s machen möchte, kann dies noch bis Juli tun. Dann werde das Spiel neu evaluiert, sagt Usman. „Wahrschein­lich wird es eine neue Version geben“, ergänzt sie. Abrufbar ist das Spiel unter evkb.azubi-game.com.

Die Pflegerin Sophia begleitet die Spieler durch das virtuelle Krankenhau­s.

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Foto: Andreas Zobe
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Foto: Universitä­t Bielefeld
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Foto: Screenshot NW

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