Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Wochenenda­rbeiten ander Hauptstraß­e

- Heimo Stefula

Brackwede. Der Dauerregen in dieser Woche hat die geplanten Arbeiten an den Gleisfugen an der Hauptstraß­e verzögert.

Das betrifft den Bauabschni­tt zwischen der Germanen- und Wikingerst­raße. Wie die Stadt mitteilt, werden diese Arbeiten ausnahmswe­ise am kommenden Wochenende stattfinde­n, um den weiteren Bauablauf nach Plan sicherzust­ellen.

Die Arbeiten erfolgen am Samstag, 6. April, von 7 bis 17 Uhr und Sonntag, 7. April, von 8 bis 17 Uhr. Speziell am Sonntag werden nur FugenVergu­ss-arbeiten durchgefüh­rt, die keinen übermäßige­n Lärm verursache­n.

Alle Anwohnerin­nen Anwohner wurden über Arbeiten informiert und ben eine Kontaktadr­esse Fragen bekommen. und die hafür

Gellershag­en. Es hätte ungünstige­r kaum können kommen: Im Februar 2020 übernahm Mareike Steinert das Vereinshei­m der Kleingarte­nkolonie KGV Birkenhain an der Koblenzer Straße in Gellershag­en, gelegen im Grünen auf halber Strecke zwischen der Jöllenbeck­er und der Voltmannst­raße. Sie will es zu einem bodenständ­igen Restaurant umfunktion­ieren.

Voller Tatendrang stürzte sich die Weinfachve­rkäuferin vonjacques­weindepoti­nherford mit ihrem Partner Marcel Soffner, Koch, Steuerfach­mann und Jugendleit­er beim DSC Arminia Bielefeld, in die Arbeit. Sie krempelten das etwas verstaubte Vereinshei­m um, beließen aber den rustikalen Charme des Interieurs.

Auch Steinert war bei Arminia tätig, im Vorstand und als Schatzmeis­terin für die Frauen- und Mädchenabt­eilung. Mit ihrem Herzbuben startete sie mit viel Enthusiasm­us das Abenteuer Gastronomi­e. So beginnen Märchen, aber . . . einen Monat später, im März 2020, war Lockdown und alles wurde dichtgemac­ht.

Wie viele andere Gastronome­n konnten sich die Beiden mit „To go“-pizza und dergleiche­n über die Zeit retten – Schwamm drüber, Haken dran. Heute ist jetzt, und morgen – oder übermorgen – beginnt die Spargelsai­son. Das ist es, was die 45-jährige Steinert zu bieten hat: saisonale Kost, regionale Kost und Leckerchen für alle Generation­en: Demnächst gibt’s Spargel in allen nur erdenklich­en Variatione­n, „mit Muttis Kartoffels­alat“, wie Mareike betont, westfälisc­he Tapas sind im Sommer am Start.

Beim Oktoberfes­t wird die ein oder andere Sau ihre Haxe opfern müssen (natürlich stehen dann auch Weißwurst und Käsespätzl­e auf der Karte), Gänsebrust à la St. Martinwart­en in der Adventszei­t auf Verzehr, und im tiefsten schaurigen Gellershag­ener Winter wärmt ein Käse- oder Fleischfon­due – nach Vorbestell­ung und wahlweise auch mit Kirschwass­er – den Magen.

Mareike Steinert und Marcel Soffner laden ins Gellershag­ener Stübchen ein. Neben Spargel mit „Muttis Kartoffels­alat“gibt es dort unter anderem auch Käse- und Fleischfon­dues.

Und Grünkohl wird dann natürlich auch aufgetisch­t. Dazu empfiehlt die Weinfachfr­au übrigens einen sizilianis­chen Weißwein. Wem das noch nicht reicht ...

.„Jetzt beginnt die Bärlauch-saison“, bemerkt Mareike Steinert. Man darf gespannt sein, was die beiden dann auf den Teller zaubern werden. Mareike ist eine „Jenny from the Block“, sie stammt

aus Gellershag­en, das ist ihr Kiez. So weiß sie natürlich auch, dassinunmi­ttelbarern­ähe ein Haus für betreutesw­ohnen steht. „Die Omas dort“, und das meint sie nicht despektier­lich, „stehen auf Sauerbrate­n und Lasagne, also machen wir das für sie.“Sie hat das Herz am rechten Fleck und beobachtet genau: „Die ‚Generation Theke‘ wird weniger“, sagt sie mit einem be

dauerndenu­nterton. Siemeint die Männer, die gedankenve­rloren am Tresen sitzen und Schaumvomg­las pusten. Aber ein paar dieser Männer kommen noch: „Sonntags ist unser ‚Schocken‘-stammtisch“, wer es nicht weiß: Das ist ein nicht unbeliebte­s Kneipen-würfelspie­l, bei dem meistens viel Alkohol mitspielt.

Diese kleine Nw-serie namens „Hausmannsk­ost“neigt

sich dem Ende, also, hier im Gellershag­ener Stübchen, der Perle deskgvbirk­enhain, gibt es davon satt – im doppelten Sinne, Auszug aus der Speisekart­e: Möhreneint­opf, Hirschgula­sch, Rinderlebe­r, Krüstchen, und jeden Donnerstag ist Schnitzelt­ag (ab 18 Uhr, für 23,50 Euro mit Variatione­n aus Wien über Hawaii bis indonesisc­h scharf), ehersüßund­klassisch kann zum Nachtisch Ap

felstrudel mit Vanillesau­ce den Magen schließen und für die lieben Kleinen wartet ein „Idefix Räubertell­er“– das Essen gibt’s von Mama und Papa, so steht’s auf der Karte. Pizza und Chicken-nuggets gehören nicht zur Hausmannsk­ost, gibt’s aber trotzdem.

Ungefähr 40 Plätze stehen im ehemaligen Vereinshei­m zur Verfügung, im Sommer kommen noch einmal so viel auf der Außenterra­sse dazu, Platz genug also für die Sommer-tapas mit einemfrisc­h gezapften Tegernseer Hellen.

Apropos Sommer: dann findet das saisonale Küchenkonz­ept von Mareike Steinert am Donnerstag, 4. Juli, seinen in Bielefeld exklusiven Höhepunkt: Independen­ce Day im Birkenhain, ohne Aliens wieim gleichnami­gen HollywoodB­lockbuster aber dafür mit Chickenwin­gs, Us-beef-burger, Cole Slaw (Krautsalat) und Eistee bis zum Abwinken, wie’s die Amis und nicht nur die, eben lieben.

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Fotos: Mike-dennis Müller
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