Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West
Süße Sehnsuchtmit Maria Mendes
Die portugiesische grammynominierte Sängerin spielt mit den Bielefelder Philharmonikern in der Oetkerhalle nicht nur Stücke ihres Live-albums „Saudade, Colour of Love“.
Bielefeld. Die portugiesische Sängerin Maria Mendes präsentiert gemeinsam mit den Bielefelder Philharmonikern eine farbenreiche Fusion aus symphonischem Jazz und dem traditionellen Fado. Das ist die bittersüße Sehnsucht nach einer geliebten, aber abwesenden Sache. Und das schmerzhafte Wissen, dass das Verlorene nicht zurückkehren wird. Das alles nennt man in Portugal „Saudade“.
Der Ausdruck – der im Deutschen keine direkte Entsprechung hat – ist eine Schlüsselemotion für die meisten Portugiesisch sprechenden Menschen. In ihrem gleichnamigen Programm widmet sich die für den Grammy und Latin Grammy nominierte Sängerin und Komponistin Maria Mendes am Donnerstag, 25. April, ab 20 Uhr, mit demheimischenorchesterdiesem komplexen (Lebens-)gefühl – und seiner Vertonung durch einen ebenso traditionell portugiesischen Musikstil: dem melodramatisch-melancholischen Fado.
Der Fado (dt. „Schicksal“) ist als einer der ältesten Volksmusikstile der Welt untrennbar mit der portugiesischen Identität und Kultur verknüpft – und gilt aufgrund seines wehmütigen Tonfalls als authentischer Ausdruck eines so spezifischen wie universellen Seelenzustands: der „Saudade“. Die melancholische Sehnsucht nach der Vergangenheitunddie Hoffnung, dass sie wieder gegenwärtig wird. Das musikalische Erbe ihrer Heimat mit ihrer Leidenschaft für Jazz-musik zu vereinbaren gelingt Maria Mendes bereits auf ihrem dritten Album „Clo
se to Me“(2019) unnachahmlich. Das Nachfolger-album „Saudade, Colour of Love“(2022) führt dieses Projekt fort – und findet einen ganz eigenen, erfrischenden Zugang zu dem schwermütigen Genre, ohne dessen Wurzeln zu verlieren.
In enger Zusammenarbeit mit dem Komponisten John Beasley arrangierte Mendes für das Album zahlreiche HitSongs bekannter Fadisten wie Comquevozder „Königindes Fado“, Amaìlia Rodrigues, die
Mendes an diesem Abend auf die Bühne bringt.
Die gebürtige Portugiesin Maria Mendes hat Jazzgesang in New York, Brüssel, Rotterdam und Porto studiert und lebt seit 2007 in den Niederlanden. In den vergangenen Jahren hat sie mehrere erfolgreiche Tourneen mit Auftritten auf der ganzen Welt absolviert, darunter die renommierten Konzertsäle Concertgebouw (Amsterdam) und Blue-note-jazz-club (New York) sowie das „North Sea
und Montreux Jazz Festival“. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie mit Komponist John Beasley – zuletzt brachten sie etwa Wayne Shorters Originalkomposition Gaia zusammen mit Magnus Lindgren und den Philharmonikern in der Rudolf-oetkerHalle zur Uraufführung. Karten zwischen 38,50 Euro und 56,50 Euro hat die Neue Westfälische an der Niedernstraße imangebot, online sind sie erhältlich unter:
www.rudolf-oetker-halle.de