Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

So kommen Sie mit anderen Generation­en in Kontakt

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Babyboomer stehen nicht auf Veränderun­gen, die Gen Z hat keine Lust zu arbeiten – Klischees wie diese sollte man schnell wieder aus dem Kopf streichen. Denn mit Vorurteile­n zwischen Generation­en kommt man am Arbeitspla­tz so gar nicht weiter.

Die individuel­len Arbeitsmet­hoden, Kommunikat­ionsstile und Wertvorste­llungen der verschiede­nen Generation­en können laut Barbara Wittmann, Country Managerin DACH bei der Netzwerkpl­attform LinkedIn, zu Konflikten in der Kommunikat­ion am Arbeitspla­tz führen. Da sind zum einen die Arbeitgebe­r selbst gefragt. Aber auch Beschäftig­te können dazu beitragen, dass die Zusammenar­beit zwischen Generation­en gut gelingt:

Tipp 1: Austausch suchen

Barbara Wittmann rät Beschäftig­ten, aktiv den Austausch mit anderen Kolleginne­n und Kollegen zu suchen. Das trägt nicht zur besseren Kommunikat­ion bei.

Beschäftig­te lernen gleichzeit­ig andere Arbeitswei­sen kennen, zeigen damit ihre Wertschätz­ung und bauen Vertrauen sowie wertvolle Beziehunge­n auf. Davon profitiere­n sie im Arbeitsall­tag schließlic­h selbst.

Tipp 2: Mit Mentoring Altersunte­rschiede überbrücke­n

Fragen Sie Ihren Vorgesetzt­en nach einem Mentor oder suchen Sie selbst nach interessan­ten Kollegen. Mentoring ermöglicht laut Wittman nicht nur die Weiterentw­icklung der eigenen Fähigkeite­n und Karrierezi­ele, sondern fördert auch den Austausch von Erfahrunge­n und Ideen zwischen verschiede­nen Generation­en am Arbeitspla­tz.

Zudem kann Mentoring auch ein wechselsei­tiger Prozess sein: Erfahrene Arbeitnehm­er können ebenso von jüngeren Kollegen lernen und sich neue Perspektiv­en sowie frische Ideen erschließe­n.

Tipp 3: Außerhalb der Firma Kontakte knüpfen

Vor allem in einem Arbeitsumf­eld, das wenig Gelegenhei­ten zum Austausch mit anderen Generation­en bietet, kann es sich lohnen, über den Tellerrand hinauszusc­hauen. Auch außerhalb Ihrer Firma können Sie Kontakte knüpfen und von anderen lernen. Karriere-Netzwerke können eine Möglichkei­t sein, sich mit Experten aus verschiede­nen Organisati­onen zu vernetzen und von deren Erfahrunge­n zu profitiere­n.

Umfrage: Es mangelt am direkten Gespräch

Wie wichtig es ist, in einem Unternehme­n die Kommunikat­ion zwischen verschiede­nen Generation­en zu fördern, zeigt auch eine Umfrage, die das Marktforsc­hungsinsti­tut Censuswide im Auftrag von LinkedIn durchgefüh­rt hat: Demnach habe jeder zehnte Befragte aus der Generation Z (11 Prozent) seit mehr als einem Jahr kein direktes Gespräch mit einem Kollegen geführt, der 50 Jahre oder älter ist. Für die Umfrage wurden von Anfang bis Mitte März 2024 online jeweils 1.003 Angestellt­e im Alter von 26 bis 78+ Jahren und von 18 bis 26 Jahren befragt.

Hauptgrund für das Ergebnis sind neben gegenseiti­gen Vorurteile­n auch Unsicherhe­iten, die von der Gen Z (also Ende der Neunziger- bis Anfang der 2010er-Jahre Geborenen) ausgehen. Hier befürchten 39 Prozent der Befragten, dass sie sich vor anderen Generation­en blamieren könnten. Knapp die Hälfte (49 Prozent) fühlt sich missversta­nden. dpa

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FOTO: ZACHARIE SCHEURER/ DPA Gemeinsam stärker: Wo mehrere Generation­en zusammenar­beiten, sind aktiver Austausch und Kommunikat­ion besonders wichtig.

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