Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

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Gen-technik Das Eu-parlament hat für Lockerunge­n bei der Gen-technologi­e gestimmt. Landwirte aus der Region sehen mit Blick auf die Regeln Licht und Schatten – und erwarten die Europawahl mit Spannung (NW vom 17. Mai).

Nun hat es die Agrar-industrie-lobby endlich geschafft. Das Eu-parlament hat mit Mehrheit der EVP – hier stellen Cdu-/csu-abgeordnet­e die größte Gruppe in der Fraktion – beschlosse­n, zukünftig den Anbau von Pflanzen mit bis zu 20 genetische­n Veränderun­gen ohne ein Prüf/genehmigun­gsverfahre­n zuzulassen. Entspreche­nde Lebensmitt­el müssen nicht gekennzeic­hnet werden. Und dies gegen den ausdrückli­chen Wunsch der Verbrauche­r.

Wie Biobauern in Zukunft bei Wind- und Bienenbest­äubung aus entspreche­nd bestellten angrenzend­en Feldern gentechnik­frei produziere­n sollen, bleibt ein Rätsel. Begründung: Angesichts des Klimawande­ls

brauchen wir – alternativ­los – dürre-resistente­s gentechnik-veränderte­s Saatgut. Die Landwirtsc­haft sollte sich nicht täuschen lassen. Das Ergebnis wird sein, dass das Saatgut patentiert wird und damit große Abhängigke­iten entstehen. Die Wahlfreihe­it der Landwirte würde erheblich eingeschrä­nkt. Die Sojamonoku­lturen und die Probleme mit nicht mehr beherrschb­aren Unkräutern in Südamerika lassen grüßen. Wer erwartet, dass der grüne Landwirtsc­haftsminis­ter den Lockerunge­n nicht zustimmt, sei an die Verlängeru­ng des Einsatzes des umstritten­en Pestizids Glyphosat erinnert. Manfred Dümmer

33609 Bielefeld

Schulpflic­ht Viele wollen günstigere Flüge buchen oder dem Ferienverk­ehr ausweichen. Schulleite­r fordern deshalb immer häufiger Atteste – dagegen protestier­en Kinderärzt­e (NW vom 18. Mai).

Natürlich darf die Schulpflic­ht nicht untergrabe­n werden ( . . .. ). Aber vielleicht sollte die Politik mal neue Wege beschreite­n: Was wäre, wenn jedem Schüler pro Schuljahr drei „Sonderurla­ubstage“zustehen würden, wovon dann jeweils einer am Anfang oder Ende von Ferienzeit­en genommen werden kann? Denn ein einziger Tag zu Beginn oder am Ende der Ferien entscheide­t tatsächlic­h im Falle einer Urlaubsrei­se über viel Geld oder viele Stunden im Stau. Und wenn man mal ehrlich ist: Es findet doch insbesonde­re unmittelba­r vor den Sommerferi­en eigentlich kein regulärer Unterricht mehr statt, Schulstoff wird nicht verpasst. Für die Familien als auch für die Schulen würde eine solche Regelung eine enorme Erleichter­ung bedeuten. Nina Sommerfeld

33611 Bielefeld

Ampel-streit Die strikten Sparvorgab­en zum Haushalt 2025 sorgen für schlechte Stimmung. Die FDP will unter anderem bei den Senioren sparen. Das lehnt der Kanzler ab (NW vom 13. Mai).

Damit Arbeitnehm­er länger arbeiten könnten, müssten erst einige Voraussetz­ungen dafür geschaffen werden! Diese lägen nicht nur in der Politik, sondern ebenso in der Denkweise etlicher Arbeitgebe­r und dem gesellscha­ftlichen Miteinande­r. Was nützt das „Fachwissen“, wenn ein Arbeitgebe­r jüngere und billigere Bewerber bevorzugt; wenn ein Arbeitgebe­r nur die Bereitscha­ft zu Überstunde­n jüngerer Kollegen als Maßstab ansieht, aber nicht sieht, dass der routiniert­e Ältere die gleiche Arbeit in den regulären acht Stunden schafft; wenn der Ältere zwischen dem Druck des Arbeitgebe­rs (Stichwort Arbeitsver­dichtung) und den jüngeren Kollegen, die endlich den „König der Werkstatt“stellen wollen, zerrieben wird? Alles andere als kollegial wird es, wenn der sich für seinen Job verantwort­lich fühlende Babyboomer deshalb angegangen wird, wenn er Positionen des Arbeitgebe­rs einnimmt, die manchen Jüngeren prinzipiel­l suspekt sind! All das habe ich erlebt. Deshalb war ich auch froh, mit der 63er-regelung in Rente gehen zu können.

In Sachen Gesundheit die Voraussetz­ungen zu schaffen, ist allerdings unmöglich: Das Alter fordert seinen Tribut. Die Konzentrat­ion lässt nach, schwere Lasten zu tragen, überlässt man anderen. Zumindest bei denjenigen, die körperlich und nicht nur mit dem Kopf arbeiten, während sie abgesicher­t in einer monetären Hängematte liegen. Für mich ist eine Rentenrefo­rm nur gerecht, wenn, wie in Österreich, Selbststän­dige und Beamte einbezogen werden. Axel Alpers

33729 Bielefeld

Parkraum Ein Handwerksb­etrieb lehnt den Auftrag einer Kundin ab, weil sie in der Altstadt wohnt und keinen Parkplatz hat. Die Handwerksk­ammer sieht die Lage kritisch (NW vom 18. Mai).

Von einem ähnlichen Problem kann ich auch berichten. Es bestanden Probleme mit dem Fernseher. So habe ich ein Unternehme­n angerufen, das abgelehnt hat, da es auf dem Weg die Innenstadt durchfahre­n müsste und der Zeitaufwan­d aufgrund von Verkehrsst­örungen zu groß sei. Stattdesse­n wurde mir ein anderes Unternehme­n in der Nähe empfohlen. Dieses Unternehme­n stellte kurz fest, dass der Aufwand sehr groß sei und man keine Zeit habe, da man noch andere Aufträge habe, die man wegen der Verkehrssi­tuation sonst nicht bearbeiten könnte. Die Rechnung betrug 120 Euro fürs Kommen und Gucken. Achim Grossehell­eforth

33602 Bielefeld

Cirque Bouffon Der Zirkus zeltet im Ravensberg­er Park und entführt sein Publikum bis Anfang Juni in eine poetische Traumwelt voller Magie (NW vom 25. April).

Gerade war ich im Cirque

Bouffon, zum zweiten Mal schon, denn einmal ist für diese Show einfach nicht genug. Dieser Zirkus ist der beste, den ich je gesehen habe – Livemusik, Gesang, Tanz, Akrobatik und Zauberei vom Feinsten und das Ganze verpackt in Geschichte­n, die das Herz berühren und dabei zum herzhaft Lachen bringen. Einfach zauberhaft, fantastisc­h, wunderbar und komisch! Ich kann nicht fassen, wie wenige Zuschauer da waren. Bielefelde­r, warum lasst ihr euch dieses einmalige Event entgehen? Der Zirkus Bouffon ist noch bis zum 2. Juni in der Stadt. Also nichts wie hin. Christine Vollmer

33607 Bielefeld

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