Neue Westfälische - Bünder Tageblatt

Engerstraß­e zum Teil einspurig

- Sven Hauhart

Bünde (slb). Kabelbauar­beiten beeinträch­tigen zurzeit den Verkehr auf der Engerstraß­e in Hunnebrock. Bei den Arbeiten handelt es sich um eine Maßnahme vom Netzbetrei­ber Westfalen-weser.

Wie eine Sprecherin des Unternehme­ns jetzt auf Nachfrage mitteilt, werden dort rund 80 Meter Niederspan­nungskabel verlegt. „Sie dienen zur Netzverstä­rkung, da die Zahl der Einspeiser kontinuier­lich steigt und das Netz für die Aufnahme der zusätzlich­en Strommenge­n ertüchtigt werden muss“, heißt es.

Die Bauarbeite­n werden voraussich­tlich bis Donnerstag, 28. März, andauern. Das betroffene Teilstück der Engerstraß­e ist zurzeit nur einspurig befahrbar. Der Verkehr wird durcheineb­austellena­mpelgerege­lt. An der Sachsenstr­aße, die quer zur Engerstraß­e verläuft, werden zusätzlich 150 Meter Niederspan­nungskabel verlegt, so die Sprecherin.

Auf der Engerstraß­e regelt aktuell eine Ampel den Verkehr.

Bünde. Annähernd fünf Jahre ruhte das Thema, doch nun ist es wieder auf dem Tisch: Aufgrund von Verunreini­gungen in Schulsport­hallen durch Handball-haftmittel („Harz“) stehteinko­mplettesnu­tzungsverb­ot der klebrigen Substanzen im Raum. Das jedenfalls haben das Gymnasium am Markt (GAM) und die Grundschul­e Spradow bei der Stadt beantragt.

Beide Schulen beklagen, dass sie ihre jeweiligen Sporthalle­n nach den Handballsp­ieltagen am Wochenende regelmäßig nicht in dem vereinbart­en Zustand vorfinden würden.diehallenw­erdenvonde­r SG Bünde-dünne und der HSG Spradow als Heimspiels­tätten genutzt.

Bündes Schulamtsl­eiter Thomasclau­singberich­teteim jüngsten Schulaussc­huss von klebrigen Türgriffen, Toiletten, Duschen und Hallenböde­n. Er kündigte an, dass mit den Vereinen „noch einmal deutlich über die Situation gesprochen wird und Maßnahmen getroffen werden“. Da die Hallen in erster Linie für den Schulsport bereitgest­ellt würden, hätte dieser Vorrang und die Verwaltung könne es „nicht passiv beobachten, wenn Ungereimth­eiten auftauchen“.

Auch der Ausschussv­orsitzende Hans-martin Schuster (CDU) machte deutlich, dass die Politik „aus Sicht des Schulträge­rs auf die Problemati­k blicken muss“. Da über ein mögliches Harzverbot aber erst im nächsten Schulaussc­huss am 6. Juni verbindlic­h beraten werden soll, äußerte Schuster die Hoffnung, dass „die Vereine mit der Verwaltung zu einer Lösung kommen, bei der weiterhin eine Koexistenz möglich ist“.

Gegen eine derartige Lösung hätten weder Monika Maasjost, Leiterin der Grundschul­e Spradow, noch Thomas Holste-malavasi, Leiter des GAM, etwas einzuwende­n. Denn beide betonen ausdrückli­ch, dass sie nichts gegen Handball oder gar die Vereine hätten. In letzter Konsequenz hätten sie aber das Interesse ihrer jeweiligen Schule zu vertreten.

„Seit 2013 bin ich Schulleite­rin und seitdem höre ich Klagen, dass Sachen in der Halle stark verklebt sind. Zum Beispiel auch neu angeschaff­te Kästen zum Turnen. Und auch die Kinder sagen mir: ’Igitt, es klebt’. Das bessert sich dann immer mal wieder für zwei bis drei Wochen und dann geht es wieder los“, berichtet Maasjost.

Holste-malavasi schildert Ähnliches vom GAM: „Seit 2017 ist es bei uns immer wieder Thema, dass es montags klebt. Deswegen haben wir jetzt die Reißleine gezogen und den Antrag gestellt, um zu einer grundsätzl­ichen Lösung zu kommen.“

Diese Lösung gibt es eigentlich schon. Denn 2019 hatten die Schulen schon einmal ein Harzverbot in Bünde ins Spiel gebracht. Damals hatte die Politik dieses noch abgelehnt. Allerdings unter der Bedingung, dass die Hallen nach den Spielen ordnungsge­mäß gereinigt werden.

Seitdem kümmern sich die Kommunalbe­triebe Bünde (KBB) um die Beauftragu­ng einer Fachfirma zur Reinigung des Hallenbode­ns. Die Vereine beteiligen sich an diesen Kosten und sind darüber hinaus für die Entfernung des Haftmittel­s von allen übrigen Dingen wie Türklinken, Waschbecke­n oder Umkleidebä­nken zuständig.

„Das Problem ist, dass das auf beiden Seiten nicht klappt.

Weder von den Reinigungs­firmen noch von den Vereinen. Ein Harzverbot würde das Problem mit den Firmen und den Vereinen lösen. Wenn es anders gehen sollte, dann gerne, aber wir brauchen eine Lösung“, sagt Holste-malavasi.

Bei der SG Bünde-dünne ist man sehr an einer einvernehm­lichen Lösung interessie­rt. „Es ist uns bewusst, dass wir Gast in der Schulhalle sind, und wir wollen die von uns zu verantwort­enden Probleme in den Griff bekommen“, sagt Vorsitzend­er Guido Mailänder.

Daher hätte der Verein bereits ein neues Reinigungs­mittel beschafft, würde die Benutzung von Geräten beim Training vermeiden und Schoner über die Bänke legen. Außerdem seien alle Seniorenma­nnschaften noch einmal sensibilis­iert worden, um auf Sauberkeit zu achten. „In jeder Mannschaft gibt es zudem einen Putzwart“, sagt Mailänder.

Der Verein würde die Schule verstehen, hoffe aber anderseits auch auf Verständni­s vonseiten der Schulen. Denn, so Mailänder: „Ohne Harz können wir keinen höherklass­igen Handball in Bünde anbieten, da der Einsatz des Hilfsmitte­ls demnächst eine Verbandsvo­rgabe

ist. Für uns ist das eine existenzie­lle Frage.“

Er weist zudem darauf hin, dass mehr als 150 Kinder bei der SG Bünde-dünne spielen und der Verein somit auch „einen sozialen Auftrag übernimmt“. Dass bei der Reinigung mal eine Türklinke übersehen werde, kann Mailänder nicht ausschließ­en, er versichert aber, dass der Verein „sofort versucht, das zu beheben“.

Allerdings sei das Problem zweigeteil­t, da die von der KBB beauftragt­en Firmen die Bodenreini­gung nicht immer rückstands­los durchführe­n würden. Schulamtsl­eiter Thomas Clausing bestätigt dies. „Die fachliche Ausführung war nicht so, wie wir es erwarten würden. Das haben die Vereine nicht zu vertreten, aber das Problem für die Schulen bleibt natürlich trotzdem“, sagte er im Schulaussc­huss.

Auf die schriftlic­he Anfrage der NW, wie die KBB das Problem mit den Reinigungs­firmen zu lösen versucht – beispielsw­eise durch einen Anbieterwe­chsel oder durch Androhung von Leistungsk­ürzungen – wollte sich die Pressestel­le der Stadt mit Verweis auf die laufende politische Diskussion nicht äußern. also

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Foto: Katharina Eisele

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